Tobias Hodel
Die Universitätsleitung hat Tobias Hodel auf den 1. August 2025 zum ausserordentlichen Professor für Digital Humanities an der Philosophisch-historischen Fakultät gewählt. Somit verfügt die Universität Bern zum ersten Mal über eine verstetigte Digital Humanities Professur. Es handelt sich hier um die Umwandlung seiner Assistenzprofessur mit Tenure Track, welche Hodel seit 1. November 2019 am Walter Benjamin Kolleg der philosophisch-historischen Fakultät innehatte. Er baute dort Studiengänge in Digital Humanities auf.
Tobias Hodel (42) ist im Kanton Luzern aufgewachsen und hat 2010 an der Universität Zürich sein Studium in Geschichte und Germanistik abgeschlossen. Während seiner Promotion ebenfalls in Zürich war er mit SNF-Förderung an der New York University und der Columbia University. Als PostDoc lehrte er an den Universitäten Basel, Luzern und Zürich und forschte im Rahmen des EU-Geförderten e-Infra Projekts «READ – Recognition and Enrichment of Archival Documents» am Staatsarchiv Zürich und bei den 13 Projektpartnern. Seit 2019 forschte und lehrte Tobias Hodel im Rahmen einer Assistenzprofessur an der Universität Bern, wo er 2024 habilitiert wurde.
Tobias Hodel erforscht die Nutzung von maschinellen Lernverfahren für die Geisteswissenschaften und ist Experte für automatisierte Handschriftenerkennung und Informationsextraktion aus historischen Daten. Im Zentrum seiner Forschung stehen die Anwendungen künstlicher Intelligenz für umfangreiche Datenbestände: Von Urkundenbeständen des Mittelalters, zu Verhören aus dem 16. Jahrhundert und Gütertransaktionen bis zu den historischen Telefonbüchern der Schweiz. Er kooperiert eng mit der Universitätsbibliothek Bern und Archiven, Bibliotheken und Museen in der gesamten Schweiz. Hodel ist Vorstandsmitglied der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) und aktiv im Bereich Open Research Data und Open Access.
