Tobias Haller

Die Universitätsleitung hat Tobias Haller auf den 1. August 2025 vom ausserordentlichen zum ordentlichen Professor für Sozialanthropologie an der Philosophisch-historischen Fakultät befördert.

Tobias Haller (60) wuchs in Rothrist (AG) auf. 1994 schloss er an der Universität Zürich sein Studium in Ethnologie, Geographie und Soziologie ab und promovierte dort 1999 zu Umweltanpassungsstrategien in den Mandara-Bergen (Kamerun). Anschliessend arbeitete er als Assistent und Oberassistent am ethnologischen Seminar der Universität Zürich, betreute dort Nationalfonds-Projekte (z.B. African Floodplain Wetlands Project) und forschte für seine Habilitation (2007) in Sambia zu kollektivem Ressourceneigentum (common property von Land, Weide, Wild, Fischerei). Von 2008 bis 2009 war er Direktor des Swiss Network for International Studies in Genf.

Seine Forschung befasst sich mit Commons im globalen Süden, insbesondere in Afrika, aus einer politisch-ökologischen Perspektive. Er zeigt, wie lokale Regelwerke (Institutionen) biodiverse Kulturlandschaften hervorbrachten, die durch Kolonialismus, Plantagenwirtschaft und Schutzgebiete enteignet und degradiert wurden. Er erforscht zudem, wie neue nachhaltige Regelwerke durch lokale Gruppen entstehen können. In neueren Arbeiten untersucht er Schweizer Commons sowie Mensch-Tier-Beziehungen. An der Universität Bern ist er für die Bereiche ökonomische und ökologische Anthropologie zuständig, beteiligt sich beim Centre for Development and Environment (CDE), ist Direktor des Swiss Graduate Program in Anthropology sowie Co-Coordinator des European Regional Chapter of the International Association for the Study of the Commons (IASC).