Jean-David Gerber

Die Universitätsleitung hat Jean-David Gerber auf den 1. August 2025 zum ordentlichen Professor für Politische Stadtforschung und nachhaltige Raumentwicklung an der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät befördert.

Jean-David Gerber ist in Biel/Bienne aufgewachsen und hat 2001 an der ETH Zürich das Studium in Umweltnaturwissenschaften abgeschlossen. Sein Interesse in die soziopolitischen Dimensionen der Umwelt führte ihn an das Hochschulinstitut für öffentliche Verwaltung (IDHEAP) der Universität Lausanne, wo er 2005 zur Regulierung der Ressource Landschaft promovierte. Konzeptionell kombinierte er dazu Ansätze der öffentlichen Politikanalyse mit Konzepten der institutionellen Ökonomie. Während seiner Anstellung am IDHEAP absolvierte er zudem ein Nachdiplomstudium in Stadtentwicklung, Ressourcenmanagement und Governance.

Nach der Promotion wirkte er zunächst als Oberassistent am IDHEAP. Mithilfe eines Nachwuchsstipendiums des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) wechselte er 2007 an die Universität von Kalifornien in Berkeley, wo er die Naturschutzstrategien der grössten US-Naturschutzorganisationen untersuchte. Im Rahmen eines Ambizione SNF-Stipendiums konnte er anschliessend an die Universität Lausanne zurückkehren. 2012 übernahm er eine Assistenzprofessur in Raumentwicklung und -planung am Geographischen Institut der Universität Bern, die einige Jahre später zur ausserordentlichen Professur aufgewertet wurde.

Im Zentrum von Forschung und Lehre stehen die formellen und informellen Institutionen, die die Raumentwicklung steuern. Die Raumplanung wird dabei als politischer Prozess der Ressourcenaneignung analysiert. In diesem Zusammenhang beschäftigt er sich sowohl mit Fragen der Raumentwicklung in der Schweiz (wie Bodenpolitik, Wohnungsknappheit, Privateigentum, Grenzen des städtischen Wachstums) als auch mit ähnlichen Fragen in Ländern des Südens (wie grossflächige Landkäufe, Kollektiveigentum, Informalität) und bemüht sich dabei stets, die verschiedenen Kontexte miteinander in Verbindung zu bringen, um das gegenseitige Lernen zu fördern.