Madhav Prakash Thakur
Die Universitätsleitung hat Madhav Prakash Thakur auf den 1. August 2024 zum ausserordentlichen Professor für Terrestrische Ökologie gewählt. Es handelt sich hierbei um die Umwandlung der Assistenzprofessur mit Tenure Track, welche Prof. Thakur seit 1. August 2020 innehat. Prof. Thakur ist zudem Co-Direktor des Instituts für Ökologie und Evolution sowie Leiter der Abteilung Terrestrische Ökologie. Er tritt die Nachfolge von Professor Wolfgang Nentwig und Professor Michael Taborsky an.
Madhav (Maddy) Thakur ist ein Gemeinschaftsökologe mit Spezialisierung auf Bodenökologie. Er erwarb seinen Doktortitel im Jahr 2016 an der Universität Leipzig in Deutschland. Anschließend setzte er seine postdoktorale Forschung bis Ende 2017 an derselben Universität fort und wechselte dann mit einem DFG-Forschungsstipendium zum Niederländischen Institut für Ökologie und Evolution (NIOO). Während seiner Zeit am NIOO leitete er Forschungsarbeiten, um die Auswirkungen des Klimawandels auf ökologische Interaktionen zu verstehen, wobei er sich auf Pflanzen-Mikroben-Interaktionen mit sich ausbreitenden und invasiven Pflanzen konzentrierte.
2020 begann er eine Tenure-Track-Position als Assistenzprofessor an der Universität Bern. Er gründete die Gruppe Terrestrische Ökologie mit dem Ziel, zu untersuchen, wie Klimawandel und Biodiversitätsverlust die Ökologie terrestrischer Organismen und die Funktionsweise von Ökosystemen beeinflussen. Um dieses breitere Ziel zu erreichen, untersucht seine Gruppe die Physiologie, Phänologie und Verbreitung terrestrischer Arten in Reaktion auf Klimaextreme, um die Beziehung zwischen Klimawandel und Biodiversität besser vorhersagen zu können. Insbesondere sucht seine Forschungsgruppe Antworten auf zwei Hauptfragen: 1) Wie verändern extreme Klimaereignisse (z. B. Hitzewellen und Dürre) ökologische Interaktionen wie Konkurrenz und Prädation und wie bestimmen solche Veränderungen die Reaktionen von Populationen und Gemeinschaften auf extreme Klimaereignisse? 2) Wie beeinflussen kurzfristige Reaktionen auf extreme Klimaereignisse die langfristige Dynamik von Populationen und Gemeinschaften, insbesondere nach extremen Klimaereignissen? Um diese Fragen zu beantworten, führt seine Forschungsgruppe sowohl kurz- als auch langfristige Experimente sowohl drinnen als auch draußen durch und verwendet unterirdische Organismen, Pflanzen und oberirdische Insekten von Grasländern als Modellsystem, da diese Organismen den größten Anteil der terrestrischen Biodiversität ausmachen. Seine aktuelle Forschung wird von der Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und einem ERC Starting Grant (finanziert von SERI-SBFI) unterstützt.