Moderne Infrastruktur für Rechtsmedizin und klinische Forschung
Der Regierungsrat des Kantons Bern empfiehlt den Stimmberechtigten ein Ja zum Ausführungskredit für den Laborneubau der Universität an der Murtenstrasse in Bern. Mit dem Neubau werden die dringend benötigten Räumlichkeiten für die Rechtsmedizin und die medizinische Forschung bereitgestellt. Eine zeitgemässe Infrastruktur ist für den Rechtsstaat und den Medizinstandort Bern von grosser Bedeutung.
Der Regierungsrat empfiehlt den Stimmberechtigten zusammen mit dem Grossen Rat, den Ausführungskredit von 141,6 Millionen Franken für den Laborneubau der Universität Bern an der Murtenstrasse 20 – 30 in Bern anzunehmen. Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer betonte an einer Medienkonferenz am Dienstag (02.02.2016) in Bern, dass der Neubau für das bernische Justizsystem und den Medizinstandort Bern - und damit auch für Forschung und Wirtschaft wichtig ist.
Bedarf ausgewiesen
Im Neubau sollen die dringend benötigten Räumlichkeiten für die Rechtsmedizin und die klinische Forschung eingerichtet werden. Das Institut für Rechtsmedizin ist heute auf sieben und das Departement für klinische Forschung auf elf Standorte in der Stadt Bern verteilt. Die Arbeitsplätze und Labors entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Zusammenfassung an einem Standort bringt zudem betriebliche und wirtschaftliche Vorteile.
Nützt dem Rechtstaat und der Forschung
Das Institut für Rechtsmedizin liefert mit seinen Analysen wichtige Grundlagen für Strafuntersuchungen und Gerichtsurteile. Das Departement für klinische Forschung macht den Brückenschlag zwischen der Grundlagen- und der patientenorientierten Forschung. Es entwickelt neue Therapien gegen Krankheiten wie Krebs, Demenz oder Diabetes. Für den Medizinstandort Bern mit seinen rund 90‘000 Beschäftigten ist das neue Gebäude von grosser Bedeutung. Seine moderne Infrastruktur ermöglicht eine patientennahe Forschung und Rechtsmedizin auf höchstem Niveau.
Bessere Haltungsbedingungen für Versuchstiere
Regierungsrätin Egger-Jenzer stellte klar, dass der Neubau das falsche Objekt für eine Diskussion über Tierversuche ist. Denn mit einem Nein zu dieser Vorlage würde kein einziger Tierversuch verhindert. Die geplante Anlage für die Aufzucht und Haltung von Mäusen entspreche den neusten Tierschutzvorschriften und verbessere die Situation der Tiere. Christian Leumann, Vizerektor der Universität Bern, hob hervor, dass sich die Universität im Rahmen ihrer Forschung mit Tieren auch stark für den Tierschutz und bessere Lebensbedingungen der Versuchstiere engagiert. Als erste in der Schweiz hat sie eine Professur für Tierschutz geschaffen.
Schlicht und funktional
Der schlichte und funktionale Neubau hat eine Geschossfläche von insgesamt rund 24‘000 Quadratmetern, die sich auf fünf Unter- und sieben Obergeschosse verteilen. 1‘000 Quadratmeter werden durch eine Anlage für die Zucht und Haltung von Mäusen belegt. Das neue Gebäude wird in einem nachhaltigen Baustandard erstellt und kann später erweitert oder bei Bedarf auch anders genutzt werden. Es ist hochtechnisiert, da für die Labors aufwändige Lüftungs-und Sicherheitsanlagen erforderlich sind. Der Standort in unmittelbarer Nähe des Inselspitals ist optimal und in die langfristigen Entwicklungsplanungen von Universität und Inselspital eingebettet. Einschliesslich der bereits bewilligten Ausgaben für Planung, Liegenschaftskäufe und Projektierung kostet der Neubau 154,3 Millionen Franken. Die Kosten liegen im Rahmen vergleichbarer Bauten in der Schweiz.
Quelle: KomBE
02.02.2016