Media Relations

Die Universität Bern gibt sich eine neue Strategie

In ihrer neuen Strategie 2021 legt die Universität Bern fünf Themenschwerpunkte fest und betont zudem die Wichtigkeit der Lehre. Auch dieses Jahr steigen die Studierendenzahlen stark an: Neu werden in Bern 17'000 Studierende immatrikuliert sein.

An der Jahresmedienkonferenz stellte Rektor Martin Täuber die neue Strategie 2021 der Universität Bern vor. Die Herausforderungen, denen sich die Universität stellen muss, ergeben sich einerseits aus dem Umfeld – zum Beispiel aus einem Wettbewerb um Drittmittel und die knappen Ressourcen des Kantons. Andererseits entstehen Herausforderungen auch aus dem inneren Anspruch der Universität heraus, sich fortlaufend zu verbessern und an veränderte Bedingungen anzupassen.

Dabei soll der Kern der bisherigen Strategie, nämlich die Entwicklung von exzellenten bernischen «Forschungs-Leuchttürmen», laut Rektor Täuber weiterentwickelt werden. Die entsprechenden Kompetenzzentren bleiben wichtige Pfeiler und gruppieren sich in fünf thematischen Schwerpunkten.

Die fünf thematischen Schwerpunkte bündeln die Stärken und Kompetenzen der Universität Bern in Bereichen von grosser gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Bedeutung: Nachhaltigkeit, Gesundheit und Medizin, Materie und Universum, Interkulturelles Wissen sowie Politik und Verwaltung. Die Umsetzung der Strategie geschieht über vier Teilstrategien. Diese betreffen die Ausrichtung der Universität Bern als Volluniversität, die Profilierung durch die fünf neuen Themenschwerpunkte, die Steigerung der Attraktivität als Lehruniversität und die gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Teilstrategien werden in Zielen konkretisiert, die von den Fakultäten und Kompetenz-zentren erreicht werden sollen. «Mit der Strategie 2021 macht die Universität Bern ihre langfristigen Ziele transparent und zeigt auf, welchen Mehrwert sie regional, national und global erbringen kann», sagte Martin Täuber.

Erneut mehr Drittmittel eingeworben

Rückblickend erwähnte Täuber einige Highlights aus dem vergangenen Jahr, wie den Abschluss der beiden Nationalen Forschungsschwerpunkte «Klima» und «Nord-Süd» nach zwölf sehr erfolgreichen Jahren. Beide werden als Zentren weitergeführt – Oeschger Centre for Climate Change Research und Center for Development and Environment CDE. «Damit entsprechen wir der nationalen Strategie, aus erfolgreichen Nationalen Forschungsschwerpunkten nachhaltige Strukturen für die Forschungslandschaft der Schweiz zu schaffen», so Täuber. Er äusserte auch die Hoffnung, dass in der aktuellen Ausschreibung von Nationalen Forschungsschwerpunkten «einer, möglicherweise auch zwei», Bern zugesprochen werden.

Neben den Nationalen Forschungsschwerpunkten setzt sich die Universität Bern auch in anderen nationalen sowie europäischen Ausschreibungen erfolgreich für Forschungsunterstützungen ein: Vom Schweizerischen Nationalfonds wurden im letzten Jahr 71 Mio. Schweizer Franken eingeworben, von EU-Forschungsprogrammen waren es 9.3 Mio. Franken. Insgesamt flossen Drittmittel von 218 Mio. Franken an die Universität, was einem Zuwachs von 4.3 Prozent entspricht. Die Universität Bern bemüht sich ebenfalls um Partnerschaften mit Firmen und Organisationen aus dem privaten Sektor, «um komplementäre Kompetenzen zu nutzen und zu neuen Lösungsansätzen zu kommen», so Martin Täuber.

Die Zusammenarbeit mit privaten Partnern sei unverzichtbar, müsse aber klaren Regeln unterliegen, «welche verhindern, dass Interessenskonflikte die Qualität der Arbeit behindern oder die Freiheit der Lehre und Forschung in irgendeiner Weise einengen». Die Universität Bern verfügt über strikte Richtlinien, die bei jeder neuen Zusammenarbeit vertraglich festgehalten werden. 

Zuwachs um rund tausend Studierende

Bruno Moretti, Vizerektor Lehre, stellte die aktuellen Studierendenzahlen vor: Hochrechnungen zufolge werden knapp 17'000 Studierende an der Universität Bern immatrikuliert sein, was einem Zuwachs von 6.5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg ist auch auf die Weiterbildung zurückzuführen, welche einen Anstieg von über 500 Studierenden zu verzeichnen hat. «Dies zeigt den Bedarf an Weiterbildung innerhalb der Gesellschaft und auch, dass die Universität das lebenslange Lernen unterstützt», sagte Moretti.

Für das Herbstsemester 2013 bewerben sich 2100 Personen für ein Bachelorstudium, 650 beginnen ein Masterstudium neu an der Universität Bern – zusätzlich zu jenen, die nach einem hiesigen Bachelor ins Master-Studium einsteigen. «Darin zeigt sich erneut die Attraktivität der Universität Bern für Studierende auch aus anderen Universitäten», freute sich Moretti. Der Anteil ausländischer Studierender steigt erneut nur geringfügig und bleibt mit 12 Prozent im schweizweiten Vergleich eher tief.

Im Rahmen der neuen Strategie der Universität Bern, die einen Schwerpunkt auf die Qualität der Lehre legt, werden laut Moretti Massnahmen erarbeitet, die den Instituten und den Dozierenden helfen sollen, die Studienpläne und Lehrveranstaltungen zu verbessern.

12.09.2013