Stiftung Vinetum finanziert eine Professur für Bienengesundheit
Die Bieler Stiftung Vinetum stellt der Universität Bern 5 Mio. CHF zur Errichtung einer Professur für Bienengesundheit an der Vetsuisse-Fakultät zur Verfügung. Die Ausschreibung der zunächst auf 10 Jahre ausgelegten «Vinetum-Professur für Bienengesundheit» wird demnächst erfolgen. Ihre Besonderheit liegt europaweit in der veterinärmedizinischen Ausrichtung. Sie wird Erkenntnisse liefern zur weitgehend unerforschten Biologie, Physiologie und Pathologie der Bienen wie auch im Kampf gegen das jährliche Bienensterben.
In den letzten Jahren wurde auch die breite Öffentlichkeit auf ein Phänomen aufmerksam, das Imkerinnen und Imker wie Forschende aufgeschreckt hat: das massenhafte Sterben ganzer Bienenvölker. Die Ursachen dieses weltweit zunehmenden Phänomens sind bis heute ungeklärt. Wegen des Bienensterbens von epidemischem Ausmass werden auch Nutz- und Wildpflanzen weniger bestäubt – mit negativen Auswirkungen auf Ökologie und Wirtschaft.
Die vielfältigen Ursachen des Bienensterbens zu klären, bedarf eingehender Forschung, wie die vergangenen Jahre eindrücklich gezeigt haben. Mit einer Professur für Bienengesundheit an der Vetsuisse-Fakultät, Standort Bern, wird nun eine bedeutende Lücke geschlossen. Die Vinetum-Professur für Bienengesundheit wird von der Zusammenarbeit mit der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät – speziell mit dem Institut für Ökologie und Evolution und mit dem Institut für Pflanzenwissenschaften – und dem eidgenössischen Zentrum für Bienenforschung profitieren. Diese Institute werden wesentliche Beiträge in Bereichen wie Ökologie, Verhaltensbiologie und Bestäubungsbiologie liefern.
Die Imkerei hat gerade auch im Kanton Bern einen hohen Stellenwert. Für eine an der Universität Bern verankerte Professur für Bienengesundheit besteht daher einerseits ein gutes Umfeld, andererseits wird damit ein hoher Nutzen für die Allgemeinheit geschaffen. Die intensive Erforschung der Ursachen der Bienenkrankheiten soll der gefährdeten Bestäubung und der Beeinträchtigung der Ernährungssicherung entgegenwirken.
Professur wird praktische Massnahmen ermöglichen
Die Ausschreibung der zunächst auf 10 Jahre ausgelegten «Vinetum-Professur für Bienengesundheit» wird nach den Regeln der Universität Bern und der Vetsuisse-Fakultät demnächst erfolgen. Die Stiftungsratspräsidentin Franziska Borer Winzenried und Rektor Urs Würgler haben einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Die Vinetum-Professur ist unabhängig, die Forschungs- sowie Lehrfreiheit sind gewährleistet.
«Die Professur wird die Grundlagen schaffen für dringend notwendige Massnahmen zur Förderung der Honigbienen, insbesondere praktische Massnahmen zur Bienengesundheit, Prävention und Behandlung von Krankheiten», freut sich Vetsuisse-Dekan Andreas Zurbriggen. Rektor Urs Würgler weist daneben auf die strategische Entwicklungsförderung durch die Stiftungsprofessur hin: «Die Universität Bern kann sich mit der ‚Vinetum-Professur für Bienengesundheit’ ein Alleinstellungsmerkmal sichern und auf internationalem Parkett an vorderster Front profilieren.»
Wie Franziska Borer Winzenried erklärt, war für die Stiftung Vinetum ausschlaggebend, dass die Universität Bern einen innovativen, neuen Ansatz vorgeschlagen hat und beste Voraussetzungen bietet: «Somit war für uns der Nutzen einer Professur für Bienengesundheit für die Allgemeinheit evident.»
Die 1986 gegründete Stiftung Vinetum fördert ausgewählte Projekte in den Bereichen Soziales und Kultur. Diese sollen einem gesellschaftlichen Bedürfnis entsprechen, in diesem Sinne dem öffentlichen Interesse dienen und eine längerfristige Wirkung erzielen oder dem gesellschaftlichen Wandel Rechnung tragen.
17.06.2011