Das besondere 2009: Die Universität Bern forschte und feierte
Ein Jubiläum, 50 Events und erstmals über 14’000 Studierende: Die Universität kann auf ein abwechslungsreiches und «grosses» Jahr zurückblicken. Neben den 175-Jahr-Festivitäten setzte sie wichtige Zeichen in der Nachwuchsförderung und in der Forschung. Ausserdem wurde der neue Rektor bestimmt: Prof. Martin Täuber wird im August 2011 Prof. Urs Würgler ablösen. Weitere wichtige Fakten und Kennzahlen finden sich im gerade publizierten Jahresbericht 2009.
Über 50 Veranstaltungen zum 175-Jahr-Jubiläum: Das vergangene Jahr an der Universität Bern war von Festivitäten geprägt. Unter dem Motto «Wissen schafft Wert» präsentierte sich die Universität mit Events wie der «Nacht der Sterne» und der «Gastland Universum»-Ausstellung an der BEA im ganzen Kanton Bern. «Es ist wichtig, den Kontakt mit der Bevölkerung zu suchen, um das Vorurteil des Elfenbeinturms zu entkräften und darzustellen, dass die Universität nicht nur von allen Bürgerinnen und Bürgern mitfinanziert wird, sondern auch allen etwas zurückgeben kann», schreibt Uni-Rektor Urs Würgler im soeben erschienenen Jahresbericht 2009.
Erstmals über 14'000 Studierende
Farbige Bilder des Jubiläums repräsentieren das erfolgreiche Jahr 2009 für die Universität Bern – aber auch Zahlen: Zusammen mit den 378 Studierenden der Weiterbildung waren im Herbst 2009 erstmals über 14’000 Personen immatrikuliert. Mit 14’291 Studierenden kann die Universität gegenüber dem Vorjahr abermals eine Wachstumsrate von vier Prozent aufweisen. Ein Bachelorstudium belegen zurzeit 7’335 Studierende, 2’343 sind in einem Masterprogramm eingeschrieben, 2’024 Personen sind in der Doktoratsphase. Die Universität fördert Doktorierende im Speziellen mit interdisziplinären und hochschulübergreifenden Graduiertenschulen, welche sie in der Anfangsphase finanziell und organisatorisch unterstützt; mittlerweile sind bereits rund ein Dutzend Graduiertenschulen eingerichtet worden. Gemäss Gunter Stephan, Vizerektor Lehre, haben sie eine «hohe Anziehungskraft».
Mehr Assistenzprofessuren und mehr Drittmittel
Nachwuchsförderung findet auch auf höherer akademischer Ebene statt: Im Jahr 2009 richtete die Universität Bern 16 Assistenzprofessuren ein und kommt damit im Berichtsjahr auf 50. Zusätzlich beherbergt sie 14 vom Nationalfonds finanzierte Förderungsprofessuren. Als Erfolg wertet Felix Frey, bisheriger Vizerektor Forschung, die zehn Berner Projekte, die es bis in die Endrunde der dritten Ausschreibung der Nationalen Forschungsschwerpunkte (NFS) geschafft haben; zugesprochen erhielt die Universität im 2010 schliesslich den NFS «TransCure» im Bereich der Membranbiologie. Einen weiteren für die Erforschung von ultraschnellen Prozessen bei Kleinstteilchen teilt sie sich mit der ETH Zürich («MUST – Molecular Ultrafast Sciences and Technology»).
Auch bei den akquirierten Drittmitteln kann die Universität Bern Erfolge verzeichnen, wie Verwaltungsdirektor Daniel Odermatt aufführt: Gegenüber dem Vorjahr konnten 2009 insgesamt 11,6 Millionen Franken mehr eingeworben werden; somit werden 26 Prozent oder 178,4 Millionen der Gesamtausgaben mit Drittmitteln gedeckt. Grösster Geldgeber ist mit 267,4 Millionen (39 Prozent) nach wie vor der Kanton Bern. Das Rechnungsjahr 2009 schliesst bei einem Aufwand von 693,5 Millionen mit einem Verlust von 3,9 Millionen Franken; das sind 1,7 Millionen weniger als budgetiert.
Neuer Vizerektor Forschung
Per Ende Berichtsjahr hat Prof. Felix Frey, Vizerektor Forschung, die Universitätsleitung verlassen. Sein Nachfolger ist bis am 1. August 2011 Prof. Martin Täuber, der anschliessend von Prof. Urs Würgler das Rektorat übernehmen wird. Felix Frey hat in seinen vier Jahren als Vizerektor «höchst erfolgreiche Impulse für die Förderung der Forschung und des akademischen Nachwuchses gegeben», so Rektor Urs Würgler.
Blickpunkte Forschung an der Universität Bern
Der Jahresbericht 2009 stellt drei ausgesuchte Forschungsgebiete der Universität Bern vor. Am «World Trade Institute» ist der Nationale Forschungsschwerpunkt «Trade Regulation – Rahmenbedingungen des internationalen Handels» beheimatet. Die Forschenden überarbeiten interdisziplinär das Regelwerk der Welthandelsorganisation WTO, um den Anforderungen des Handels im 21. Jahrhundert gerecht zu werden. Das Institut für Sozial- und Präventivmedizin weiss, was uns krank macht und was und gesund hält. In Meta-Analysen finden die Forschenden heraus, welche Arzneimittel bei chronischen Schmerzen wirksam sind oder wieviel Erfolg HIV-Therapien in Afrika versprechen. Das Institut für Ökologie und Evolution setzt sich für bedrohte Tierarten ein, ausgestorbene Arten versuchen die Forschenden wieder anzusiedeln. Im Feld und mithilfe von Computersimulationen kommen die Biologinnen und Biologen den Interaktionen von Tieren und Pflanzen mit ihrer Umwelt auf die Spur.
28.04.2010