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Spinnenforscher aus aller Welt kommen nach Bern

Vom 25. – 29. August findet in Bern der 24. Europäische Arachnologenkongress statt. Er versammelt 170 Spinnenforscher aus 35 Ländern und ist damit der grösste europäische Spinnenkongress, den es je gab.

Spinnentiere sind nach Insekten eine der artenreichsten Tiergruppen und stellen damit einen wichtigen Anteil der globalen Biodiversität dar. Arachnologie ist die Wissenschaft von Spinnentieren, also Spinnen, Skorpionen, Weberknechten und einigen weiteren Gruppen. Spinnen kommen in allen Landökosystemen in hoher Artenzahl vor. Als räuberische Organismen spielen sie eine wichtige Rolle bei der Regulation von schädlichen Insekten in der Landwirtschaft. Der Berner Kongress, der vom 25. – 29. August im Hauptgebäude der Universität stattfindet, ist der bisher grösste europäische Arachnologenkongress. Organisiert wird er gemeinsam vom Zoologischen Institut der Universität Bern und vom Naturhistorischen Museum Bern.

40'000 Spinnenarten sind bekannt

Am Kongress nehmen über 170 Fachleute aus 35 Nationen teil. In den vergangenen Jahrzehnten haben das Interesse der Fachwelt und die Zahl der beteiligten Wissenschaftler stetig zugenommen. Eine grosse Zahl von wissenschaftlichen Beiträgen berichtet über systematische Fortschritte bei der Bearbeitung der gewaltigen Artenfülle von Spinnen, die heute auch mit modernsten molekularen Methoden erfolgt. Neben den 40’000 bekannten Arten rechnet man mit einer deutlich grösseren Zahl noch zu beschreibender Arten. Selbst in der relativ gut erforschten Schweiz werden immer wieder neue Spinnenarten gefunden. Auch solche Entdeckungen werden auf dem Kongress vorgestellt.

Exotische Spinnen breiten sich in Europa aus

Hinzu kommen mehrere Beiträge über eine weltweite Initiative zur Erforschung einer artenreichen Gruppe von kleinen tropischen Spinnen, den Oonopiden, die rasante Fortschritte macht. Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses behandelt die Ökologie von Spinnen: Wie reagieren Spinnen auf den aktuellen Klimawandel? Welchen Einfluss haben Landschaftsveränderungen auf Spinnen? Welche Gefahr geht von einem exotischen Weberknecht aus, der sich seit wenigen Jahren in Europa ausbreitet? Warum werden immer mehr Spinnenarten nach Europa verschleppt und woher stammen sie?

Das gesamte Programm des Kongresses kann im Internet unter www.esa2008.unibe.ch eingesehen werden. Dort finden sich auch die Namen der Organisatoren mit Kontaktmöglichkeiten. Eine Pressemappe mit den Kurzfassungen aller Beiträge kann ab sofort bestellt werden.

20.08.2008