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Universität Bern führend in Medizin und Mathematik

Das neue Swissup-Ranking zeigt: Die Universität Bern nimmt in der Human- und Zahnmedizin sowie in der Mathematik die Spitzenposition unter den Schweizer Hochschulen ein. Vorbehalte gibt es jedoch gegenüber der Art und Weise, wie die Daten erhoben werden.  

Beim Swissup-Ranking 2006 in den Exakten- und Naturwissenschaften sowie in der Medizin belegt Bern in drei der elf geprüften Studienrichtungen den ersten Rang im schweizerischen Vergleich – es glänzen die Human- und Zahnmedizin und die Mathematik. Die Geographie und die Geowis-senschaften liegen auf Platz 2, die Biologie, Chemie und die Physik bewegen sich im Mittelfeld. Abgeschlagen steht allerdings die Informatik da, sie belegt den letzten Platz. In allen untersuchten Studienrichtungen profilieren sich schweizweit die beiden ETHs Zürich und Lausanne; im Bereich der Forschung in diesen Fächern positioniert sich die Universität Zürich in der Spitzengruppe, wie Swissup mitteilt.


Mit Vorsicht zu geniessen

Gegenüber dem Vorgehen bei der Datenerhebung äussert der Dekan der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Paul Messerli, jedoch grosse Vorbehalte: Wenn beispielsweise aus den Antworten von lediglich 16 Studierenden die Qualität eines Studienfachs beurteilt werde, finde er das erschreckend. In einigen Fachrichtungen konnten wegen «ungenügender Rücklaufquoten» keine Indikatoren für eine Rangierung berechnet werden, wie Swissup selber schreibt. So wurden die elf Studienrichtungen nicht einmal nach den fünf gleichen Kriterien bewertet. Messerli stellt die Aussagekraft des Rankings auch in Frage, weil in der Darstellung «kleine Unterschiede farblich stark unterschieden werden». Trotzdem will der Dekan einigen Zahlen auf den Grund gehen: «Es ist mir ein Rätsel, warum die Berner Informatik nicht besser abschneidet.» Auch die Bewertung der Physik scheint Messerli zweifelhaft, da bei einigen Universitäten keine vollständige Rankings vorliegen.

Martin Täuber, Dekan der Medizinischen Fakultät, freut sich einerseits über das Spitzenresultat der Human- und Zahnmedizin. Dass diese auf dem ersten Platz liegen, sei «kein Zufallstreffer». Die Zahlen bestätigen frühere Ergebnisse und die grossen Bemühungen, in Bern ein attraktives Medizinstudium anzubieten. Täuber hat aber auch Zweifel an der Methode von Swissup. Und: Alle Jahre müsse ein solches Ranking nicht durchgeführt werden: Die Datenbeschaffung bringe einen enormen Arbeitsaufwand mit sich – und dies alles für eine Untersuchung, hinter die ein Fragezeichen zu setzen sei.

Swissup, die Stiftung zur Förderung der Ausbildungsqualität in der Schweiz, hat die Klassifizierung in Zusammenarbeit mit der Rektorenkonferenz der Schweizer Universitäten (CRUS), der Konferenz der Fachhochschulen der Schweiz (KFH) und dem deutschen Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) durchgeführt. Das Ranking wurde auf Grund von Daten erstellt, die von den Hochschulen, dem Bundesamt für Statistik und einer Umfrage stammen, an der sich 2'704 Studierende und 1'099 Professorinnen und Professoren beteiligt haben. Es handelt sich um die zweite Ausgabe in dieser Form, in der die schweizerischen Hochschulen zusätzlich mit den deutschen und den österreichischen Hochschulen beurteilt wurden.

06.04.2006