Ausgezeichnet in Biologie
An der Universität Bern wurden am vergangenen Sonntag im Rahmen der 6. Schweizer Biologie-Olympiade 19 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten ausgezeichnet. Die vier besten erhielten die begehrte Goldmedaille und ein Ticket nach Peking, wo sie die Schweiz an der internationalen Biologie-Olympiade vertreten werden.
Jonas Helfer aus Bern, Jacques Emmenegger aus Freiburg, Christoph Schweingruber aus dem Oberaargau und Mirjam Straubli aus Emmenbrücke haben es geschafft: sie werden im Juli als Schweizer Delegation nach Peking reisen und sich mit Jugendlichen aus 44 Ländern messen. Das internationale Niveau ist hoch. Gefragt sind Biologiekenntnisse, die weit über das Mittelschulwissen hinausgehen. Die Ausscheidungen für die Olympiade begannen im Januar. Von insgesamt 303 Interessierten schafften es 75 Mittelschülerinnen und Mittelschüler in die zweite Runde und nahmen am zweisprachig geführten Vorbereitungslager in Köniz bei Bern teil. 19 Jugendliche qualifizierten sich für die dritte Runde und genossen zwischen Auffahrt und Wochenende «extreme Vorbereitungs- und Prüfungstage». Für den Final lösten sie während insgesamt 17 Stunden Aufgaben auf internationalem Niveau und zeigten auch im Labor, dass sie wissenschaftlich und nervlich auf der Höhe waren. Eine der Aufgaben bestand darin, den Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt in Lungenbläschen in unterschiedlichen Situationen zu bestimmen (normal, bei Hyperventilation, Sport und anderen). «Mehr zu wissen und Zusammenhänge zu erkennen – hier liegt meine Motivation», erklärt Jonas Helfer, der mit der besten Punktezahl abgeschnitten hat. Durch die Vorbereitungszeit der Biologie-Olympiade habe er genau hier profitiert.
Die Schweizer Biologie-Olympiade wird von Berner Biologie-Studierenden und -Doktoranden ehrenamtlich koordiniert und betreut. Für die Medaillenverleihung vom vergangenen Sonntag reisten Teilnehmende, Eltern und Unterrichtende aus der ganzen Schweiz an. Daniel Wegmann und Thomas Braschler aus dem Präsidium der Schweizer Biologie-Olympiade lobten die neunzehn Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, die es in den Final der Schweizer Biologieolympiade geschafft hatten. Sie hätten während der drei vorangehenden Tage unter extremen Bedingungen ein aussergewöhnlich breites und fundiertes Wissen in Biologie bewiesen und sich gegenüber 303 Biologie-Interessierten aus der ganzen Schweiz durchgesetzt. Deshalb sei die verliehene Auszeichnung mehr als verdient.
Die Schweizer Biologie-Olympiade SBO ist ein Wettbewerb für junge Biologinnen und Biologen, die sich für mehr als den Mittelschulstoff interessieren. Das Ziel der Olympiaden ist die Herausforderung und Ermutigung wissenschaftlich interessierter und begabter Mittelschülerinnen und -schüler. Der Wettbewerb findet bereits zum sechsten Mal statt und wird in drei Runden durchgeführt. Die erste Runde der SBO absolvieren interessierte Schülerinnen und Schüler unter der Aufsicht ihrer Biologielehrkraft an den Mittelschulen. Sie dient als Qualifikation zur Teilnahme an der Vorbereitungswoche, einem 6-tägigen Intensiv-Biologie-Kurs. Sie ist auch eine erste Gelegenheit, andere «biologisch Angefressene» kennenzulernen. In der zweiten Runde werden die Teilnehmenden an der SBO-Woche eruiert. Die SBO-Woche ist die letzte Etappe, hier werden die vier Gewinnerinnen und Gewinner der Schweizer Biologie-Olympiade gekürt. Sie werden die Schweiz an der IBO 2005 in China vertreten. Die Organisation der Schweizer Biologie-Olympiade SBO, der Teilnahme der Schweiz an der International Biology Olympiad IBO sowie den angebotenen Kursen übernimmt der Verein «ibo|suisse». Der Zweck des Vereins ist, die Teilnahme der Schweiz an der Internationalen Biologie-Olympiade und analogen Wettbewerben zu ermöglichen. Weiter versucht er die Faszination Biologie an Mittelschülerinnen und -schüler zu vermitteln und interessierten Jugendlichen eine Plattform zum gegenseitigen Austausch zu bieten. Er ist aktives Mitglied im Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden.
11.05.2005