Server der Universität Bern missbraucht
Die Informatikdienste der Universität Bern haben ein Gewaltvideo auf einem ihrer Server entdeckt. Der Zugriff via Internet wurde sofort gesperrt. Die Daten wurden am Montagabend (1. November) illegal auf den Server geladen und nach der Entdeckung am Dienstag sofort sichergestellt.
Auf einem Server der Universität Bern wurde am Montag, den 1. November 2004, um 22.30 Uhr vom Ausland aus ein Gewaltvideo deponiert. Bis zu seiner Entdeckung am Dienstag, den 2. November, um 17.30 Uhr konnte das Video über Internet abgerufen werden. Im Video wurden grausame Gewalttätigkeiten gegen einen Menschen gezeigt, die dessen Würde in schwerer Weise verletzen. Nach der Entdeckung des Videos wurde der Zugriff auf den Server am Dienstagnachmittag sofort gesperrt und die Daten sichergestellt.
Aufmerksam auf das Video wurden die Informatikdienste der Uni Bern durch den Hinweis eines Journalisten: Per Zufall stiess der Journalist der TSR (Télévision Suisse Romande) im Internet bei einer Recherche über Gewaltvideos auf eine französische Website, die mit dem besagten Server der Universität Bern verlinkt war. Auf diesem entdeckte er dann das Gewaltvideo und benachrichtigte die Informatikdienste.
Als offene Forschungsinstitution ist die Universität Bern darauf angewiesen, mit Partnerinstitutionen und Forschenden aus aller Welt Daten austauschen zu können. Die Sicherung der Server hängt daher von ihrer Funktion ab: Teile des universitären Netzes sind wie bei Grossbanken äusserst gut gesichert. Andere Bereiche, die etwa für den nationalen wie internationalen Datentransfer zur Verfügung stehen, sind dagegen mit einfacheren Sicherungen versehen. Generell werden die Server der Universität Bern regelmässig engmaschig überprüft. Trotzdem kann es vorkommen, dass für sehr kurze Zeit unerwünschte Inhalte auf einem Server landen.
05.11.2004