Universität Bern schreibt Defizit von 34,1 Millionen Franken
Die Universität Bern konnte sich auch im vergangenen Jahr in einem zunehmend schwierigeren Umfeld positiv entwickeln und sich erneut als hervorragende Ausbildungs- und Forschungsinstitution positionieren. Sorgen bereitete ihr die zunehmende Verschlechterung der finanziellen Rahmenbedingungen, wie der Jahresbericht 2023 zeigt.
Im Berichtsjahr 2023 beläuft sich der Beitrag des Kantons Bern auf 329,9 Millionen Franken bei einem Gesamtumsatz von 942,2 Millionen Franken. In ihrer Rechnung hat die Universität Bern insgesamt ein Defizit von 34,1 Millionen Franken erwirtschaftet. Bei den Grundmitteln resultiert ein Verlust von 43,5 Millionen Franken. Die Bilanz fällt somit noch stärker negativ aus als in den Vorjahren.
Die Universität verfügte bisher noch über Reserven, aus denen das Ergebnis ausgeglichen werden konnte. Diese Reserven seien nun jedoch aufgebraucht, sagt Verwaltungsdirektor Markus Brönnimann: «Wir stehen jetzt vor der Situation, dass wir weitere strukturelle Defizite aus Drittmitteln, die nicht für die Finanzierung der Struktur vorgesehen sind, werden decken müssen. Damit werden Mittel zweckentfremdet und die Universität wird geschwächt.»
Auch Rektor Christian Leumann bekräftigt in seinen Leitgedanken zum Jahresbericht: «Wir sind darauf angewiesen, dass der Finanzierungsschlüssel des Kantons angepasst wird. Nur so können wir unseren Leistungsauftrag weiterhin erfüllen, damit zur Erreichung der strategischen Ziele der Kantonsregierung beitragen und unseren Beitrag für die Region leisten.»
Denn die Grundfinanzierung durch den Kanton Bern und den Bund ist zentral für die Universität Bern, erklärt Verwaltungsdirektor Markus Brönnimann: «Die Entwicklung der Grundmittel hinkt aber der Kostenentwicklung zunehmend hinterher. So hat die Universität vom Kanton beschlossene Lohnmassnahmen zu tragen, ohne dass der Kanton diese durch seinen Beitrag ausgleicht. Währenddessen muss sich die Universität auch im nationalen und internationalen Umfeld behaupten können, wozu sie auf Wachstum und Weiterentwicklung angewiesen ist.»
Um die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Universität längerfristig zu sichern, hat die Universität zudem das Programm «Fit for Future» mit zwölf Handlungsfeldern lanciert. Damit will die Universität Bern ihre Strukturen, Prozesse und Funktionsweise auf die Zukunft ausrichten und weitere grosse Herausforderungen neben der Finanzierung wie zum Beispiel die Infrastrukturknappheit angehen.
Hervorragende akademische Bildung und herausragende Forschung
Die aktuelle Attraktivität und die hohe Qualität der Universität Bern zeigt sich in Bezug auf die Ausbildung insbesondere auch am Interesse von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus der ganzen Schweiz und dem Ausland. An den Bachelorinformationstagen vom 5. und 6. Dezember nahmen 4‘465 Studieninteressierte teil, was einen neuen Rekord darstellt. Im Herbstsemester 2023 waren an der Universität Bern 19’640 Studierende eingeschrieben, was ein leichtes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Ihre exzellente Forschung bewies die Universität Bern unter anderem auch durch die Teilnahme an der Jupiter-Mission «Juice» der europäischen Weltraumorganisation ESA oder durch die Ernennung des Biosicherheitszentrum des Instituts für Infektionskrankheiten der Universität Bern zum «Collaborating Center» durch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Auf nationaler Ebene zeigt die Universität Bern ihre Expertise unter vielem anderen zum Bespiel im Rahmen der Bundesratswahlen und mit Studien zu den Auswirkungen des Klimawandels in der Schweiz.
Die vollständigen Statistiken, Entwicklungen und Jahreshighlights sind im digitalen Jahresbericht zugänglich: www.jahresbericht2023.unibe.ch
02.05.2024