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Neuanstellungen und Preise Januar 2015

Ordentlicher Professor für Immunologie

Als Nachfolger von Beda Stadler hat die Universitätsleitung Martin Bachmann auf den 1. Dezember zum ordentlichen Professor für Immunologie ernannt.

Martin Bachmann (47) ist in der Nähe von Winterthur aufgewachsen und hat an der ETH Zürich Zellbiologie studiert und danach bei Hans Hengartner und Rolf Zinkernagel als Immunologe in Zürich promoviert. Seine Diplom- und Doktorarbeit wurde jeweils mit der Silbermedaille der ETH ausgezeichnet. Nach seiner Promotion arbeitete er zwei Jahre als Postdoc im Labor von Pam Ohashi an der University of Toronto, Kanada, bevor er an das «Basel Institut für Immunologie» wechselte. Bis 2012 war Martin Bachmann Chief Scientific Officer bei Cytos Biotechnology AG in Schlieren. Danach wurde er Gastprofessor an der Universität Zürich und assoziierter Professor für Immunologie an der University of Oxford, England, sowie Forschungsdirektor des Krebszentrums in Doha, Qatar.

Im Zentrum seiner Forschung steht die Translation neuer immunologischer Erkenntnisse in Therapeutika mit klinischer Anwendung. So konnte die klinische Wirksamkeit mehrerer von ihm verantworteter Impfstoffe nachgewiesen werden. Ein Impfstoff etwa gegen die Alzheimer-Erkrankung wird im Moment in einer Studie von Novartis getestet. Martin Bachmann ist Autor von über 240 wissenschaftlichen Publikationen. Seine Arbeiten wurden über 20’000-mal zitiert. Er ist Erfinder von mehr als 40 eingereichten oder erteilten Patenten.

Mobiliar-Professur für Klimafolgeforschung im Alpenraum

Auf den 1. Januar 2015 hat die Universitätsleitung Olivia Romppainen-Martius nach vierjähriger Tenure-Track-Periode zur ausserordentlichen Professorin für Meteorologie ernannt (Mobiliar-Professur für Klimafolgenforschung im Alpenraum). Sie ist Mitdirektorin des Geographischen Instituts.

Olivia Romppainen-Martius (36) ist in der Region Basel aufgewachsen und hat an der ETH Zürich im Bereich Erd- und Umweltwissenschaften studiert und doktoriert. In ihrer Dissertation von 2005 beschäftigte sie sich mit den klimatischen Aspekten von Wellenstörungen entlang der Tropopause – der Grenzfläche zwischen der Troposphäre und der Stratosphäre – und den damit zusammenhängenden extremen Wetterereignissen in Europa. Von 2005 bis 2007 war sie als Postdoc an der ETH Zürich und als Gastwissenschaftlerin am Institut für Angewandte Physik und Mathematik der Columbia University, USA, tätig. Bevor sie im September 2010 als Assistenzprofessorin mit Tenure-Track an das Geographische Institut der Universität Bern wechselte, arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Masterprogramms am Institute for Atmospheric and Climate Science (IACETH) der ETH Zürich.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind die meteorologische und statistische Beschreibung von Extremwetterereignissen im Alpenraum und aktuelle Fragestellungen in der Atmosphärendynamik.

Ausserordentlicher Professor für Genetik

Als Nachfolger von Jürg Kohli hat die Universitätsleitung Mariusz Nowacki zum ausserordentlichen Professor für Genetik ernannt. Zudem wird er Mitdirektor des Instituts für Zellbiologie. Er hat seine Stelle am 1. Januar angetreten.

Mariusz Nowacki (37) studierte an der Universität von Warschau, Polen, Biologie und schloss im Jahr 2000 mit einem Master in Biotechnologie ab. Für sein Doktorat in Molekulargenetik wechselte er an die Université Pierre-et-Marie-Curie (Paris 6) und die École Normale Supérieure de Paris, Frankreich. Nach seiner Promotion 2005 arbeitete er als Postdoc an der Princeton University, USA, am Institut für Ökologie und Evolutionsbiologie. Seit 2010 war er als Assistenzprofessor mit Tenure-Track am Institut für Zellbiologie der Universität Bern angestellt. Mariusz Nowacki ist Mitglied des Nationalen Forschungsschwerpunkts «NFS RNA & Disease: Understanding the Role of RNA Biology in Disease Mechanisms», bei welchem die Universität Bern Leading House ist. Zudem hat er 2010 einen ERC Starting Grant für seine Forschung erhalten.

Seine Forschung konzentriert sich auf die Rolle von Ribonukleinsäure (RNA) in der epigenetischen Vererbung in Eukaryoten, Lebewesen, deren Zellen einen Zellkern besitzen. Die epigenetischen Vererbung, kurz Epigenetik, untersucht die Mechanismen, welche die Aktivität von Genen reguliert, ohne die Basensequenz der DNA zu ändern. Mariusz Nowackis Arbeiten weisen daraufhin, dass die kleine nichtcodierende Ribonukleinsäure (small ncRNA) eine zentrale Rolle in der Strukturierung des Erbguts einnimmt. Dadurch wird gezeigt, dass der Vorgang der Vererbung viel komplexer ist, als bisher angenommen.

 

Preise und Ehrungen

14. Swiss Bridge Award

Prof. Adrian Ochsenbein von der Universitätsklinik für Medizinische Onkologie ist einer der beiden Preisträger des Swiss Bridge Awards 2014. Zusammen mit einem Krebsforscher aus Frankreich teilt er sich das Preisgeld von 500’000 Franken. Der Preis unterstützt die Erforschung und Bekämpfung von Krebs. Ochsenbein befasst sich mit den Krebsstammzellen, die gegen Behandlungen eine grössere Resistenz aufweisen als andere Zellen. Sie können sich unendlich oft teilen.

Heinrich-Greinacher-Preis 2014

Dr. Katrin Fuhrer und Dr. Marc Gonin von Tofwerk AG in Thun wurden für ihre Arbeiten im Bereich der time-of-flight (TOF) Massenspektrometrie, sowohl für die erfolgreiche industrielle Anwendung, als auch für die wissenschaftliche Forschung, die mit diesen Instrumenten möglich ist, ausgezeichnet. Die Heinrich-Greinacher-Stiftung wurde 1988 aus dem Nachlass von Professor Heinrich Greinacher gegründet. Sie hat ihren Sitz am Physikalischen Institut der Universität Bern. Der Preis ist mit 20’000 Franken dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.

Oertli-Preis 2014

Prof. Dr. Bruno Moretti, Vizerektor Lehre der Universität Bern und Ordinarius für Italienische Linguistik, ist einer der drei Preisträger des Oertli-Preises 2014. Alle drei Preisträger stammen aus dem Tessin und wurden mit je 15’000 Franken ausgezeichnet. Die in Zürich beheimatete Oertli-Stiftung verleiht ihren Preis seit 1976 für besondere Aktivitäten zum Brückenschlag über die schweizerische Sprachgrenze.

Joseph Beuys Preis für Forschung

Dr. Marianne Wagner vom Institut für Kunstgeschichte und Ulf Jensen von der Humboldt-Universität zu Berlin teilen sich den mit 10’000 Euro dotierten Hauptpreis des «Joseph Beuys Preis für Forschung» 2014. Wagner wird damit für ihre Dissertation «Lecture Performance. Sprechakte als Aufführungskunst seit 1950» ausgezeichnet. Der Preis ist interdisziplinär ausgerichtet und würdigt weltweit herausragende Leistungen junger Forschender aus den Geisteswissenschaften, der Theologie sowie aus den Natur-, Rechts- und Sozialwissenschaften.

Hanns-Lilje-Preis 2014

Dr. Sara Kipfer vom Institut für Bibelwissenschaft wurde für ihre Arbeit «Der bedrohte David. Eine exegetische und rezeptionsgeschichtliche Studie zu 1Sam 16-1Kön 2» von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen mit dem Hanns-Lilje-Preis 2014 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10’000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre für herausragende wissenschaftliche Arbeiten mit bibelwissenschaftlicher oder kirchenhistorischer Thematik verliehen.

European Respiratory Society Fellowships

Die European Respiratory Society ernannten Prof. em. Ewald R. Weibel und Prof. Peter Gehr vom Institut für Anatomie zu «Foundation Fellows». Die Ernennung erfolgte in Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Pionierleistung in der Erforschung der Feinstruktur der Lunge und ihrer Bedeutung für die Physiologie der Atmung (Ewald R. Weibel) sowie auf dem Gebiet der Interaktion von Nanomaterialien mit der Lunge und generell mit biologischen Systemen (Peter Gehr). Die Gesellschaft zählt über 10’000 Mitglieder aus über 100 Ländern. Sie umfasst sowohl klinische als auch Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Erkrankungen der Atemorgane.

Ernennung zum Senator h.c.

Im Rahmen der Feierlichkeiten des Dies Academicus 2014 der Universität Szeged, Ungarn, ernannte die Fakultät für Zahnmedizin den Berner Prof. Daniel Buser zum «Senator Honoris Causa». Diese Auszeichnung steht für die Wertschätzung des wissenschaftlichen Lebenswerks und des langjährigen Engagements von Prof. Daniel Buser und seinem Team in der Zusammenarbeit mit der Zahnmedizinischen Fakultät der Universität Szeged.

Premio Arte Pentafoglio 

Prof. Dr. Elena Mango wurde der «Premio Arte Pentafoglio 2014» der Sezione Archeologica Palermo, Sizilien, verliehen. Diese Auszeichnung ehrt die Forschung des Instituts für Archäologische Wissenschaften zur griechischen Kolonisierung mit Fokus auf die griechische Koloniestadt Himera in Sizilien.

Best Student Paper Award der SLE

Andrei Chiș vom Institut für Informatik und angewandte Mathematik hat den «Best Student Paper Award» an der Software Language Engineering Konferenz in Västerås, Schweden, erhalten für das Paper «The Moldable Debugger: a Framework for Developing Domain-Specific Debuggers».

09.01.2015