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Neuanstellungen und Preise

Neuanstellungen

Ordentlicher Professor für Quartäre Geologie und Paläoklimatologie

Als Nachfolger von Christian Schlüchter hat die Universitätsleitung Flavio Anselmetti als ordentlichen Professor für Quartäre Geologie und Paläoklimatologie auf den 1. August 2012 gewählt.
Flavio Anselmetti (46) ist in Basel aufgewachsen und hat 1990 an der Universität Basel in Geologie diplomiert. Seine Dissertation schloss er im Jahr 1994 an der ETH Zürich ab. Von 1994 bis 1997 weilte er als Postdoc an der University of Miami (USA), wo er seine Kenntnisse im Bereich der marinen Geologie und Geophysik ausbaute. Daneben war er beratend für verschiedene Erdölfirmen tätig. 1997 kehrte Anselmetti als Assistent an das Geologische Institut der ETH Zürich zurück. 2002 erhielt er vom Schweizerischen Nationalfonds eine Förderungsprofessur und wurde Leiter des Seeforschungslabors der ETH Zürich. Im Jahre 2007 wurde er Leiter der Gruppe Sedimentologie an der Eawag in Dübendorf, dem Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs. 2009 erhielt er eine Titularprofessur der ETH Zürich.
Flavio Anselmetti ist auf die Forschung zu Sedimenten aus Seen, Meeren und Gebirgen spezialisiert. Er rekonstruiert damit vergangene Umweltbedingungen, Klimaschwankungen und den Einfluss des Menschen. Viele seiner Projekte untersuchen Ursachen und Auswirkungen von Naturgefahren wie Erdbeben, Tsunamis und Bergstürzen.

Ordentlicher Professor für Prähistorische Archäologie

Als Nachfolger von Werner Stöckli hat die Universitätsleitung Albert Hafner auf den 1. August 2012 zum Ordinarius für Prähistorische Archäologie und Mitdirektor des Instituts für Archäologische Wissenschaften gewählt.
Albert Hafner (52) ist in Ravensburg und Friedrichshafen am Bodensee aufgewachsen und hat an den Universitäten Tübingen und Freiburg i. Brsg. Urgeschichtliche Archäologie, Ethnologie und Biologie mit Schwerpunkt Botanik studiert. Er wurde 1994 promoviert und 2012 an der Universität Zürich habilitiert. Albert Hafner arbeitete zunächst beim Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. Seit 1988 war er beim Archäologischen Dienst des Kantons Bern beschäftigt, zuletzt als Bereichsleiter für Unterwasser- und Feuchtbodenarchäologie. Er leitete zahlreiche archäologische Ausgrabungen und Publikationsprojekte in diesem Bereich, der neben Seen und Mooren auch archäologische Funde aus hochalpinen Eisfundstellen umfasst. Albert Hafner war intensiv an der 2011 erfolgreich abgeschlossenen UNESCO-Welterbe-Kandidatur «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen» beteiligt. Schwerpunkt seiner bisherigen Forschungen waren neolithische und bronzezeitliche Seeufersiedlungen, die Anwendung der Dendrochronologie und hochalpine Fundstellen. Künftige Forschungsschwerpunkte knüpfen an diese Themen an, umfassen aber auch neue Aspekte wie den Einsatz von geographischen Informationssystemen und die Verbindung von archäologischen Befunden und holozänen Klimadaten.

Ordentlicher Professor für Strukturgeologie

Als Nachfolger von Adrian Pfiffner tritt Marco Herwegh auf den 1. August 2012 die ordentliche Professur in Strukturgeologie am Institut für Geologie an.
Marco Herwegh (44) ist in Schattdorf im Kanton Uri aufgewachsen. Nach Abschluss des Lizentiatsstudiums im Jahr 1992 promovierte er 1996 in Bern im Rahmen eines interuniversitären Forschungsprojektes der Universitäten Bern, Basel und Giessen. Danach betreute er am Institut für Geologie das Labor für Elektronenmikroskopie. Es folgten Auslandaufenthalte am Massachusetts Centre of Technology (MIT) in Boston (USA), an der University of Western Australia in Perth und am Australian Resources and Research Centre (beide Australien). Die Habilitation wurde ihm 2003 an der Universität Bern erteilt. Herweghs Forschungsschwerpunkte liegen in der Verknüpfung von kleinmassstäblichen Deformationsprozessen in Gesteinen und ihrer Auswirkung auf die grossräumige Deformation der Erdkruste und des Erdmantels. Er verfügt über ein breites Repertoire in den Bereichen der experimentellen Verformung von Gesteinen und Analogmaterialien, computergestützten numerischen Modellierungen sowie auch im quantitativen Erfassen der Gebirgsbildungsprozesse in der Natur. Das Verständnis der bei der Gebirgsbildung entstehenden Strukturen ist wichtig für die Beantwortung von sozialökonomisch relevanten Fragen, so etwa bei der Suche nach Ressourcen (z.B. Erdgas), der Lagerung radioaktiver Abfälle oder dem Einfluss von Naturgefahren.

Ordentlicher Professor für Geschichte der Philosophie

Als Nachfolger von Andreas Graeser hat die Universitätsleitung Richard King auf den 1. August 2012 zum ordentlichen Professor für die Geschichte der Philosophie gewählt. Zudem ist er Mitdirektor des Instituts für Philosophie.
Richard King (49) ist in der Grafschaft Wiltshire in Südengland aufgewachsen und studierte zunächst Altphilologie und Philosophie (Litterae Humaniores) am Christ Church College der Universität Oxford (England). An der Freien Universität Berlin studierte er weiterhin Philosophie und zusätzlich Sinologie. 1997 promovierte er in Cambridge (England) mit einer Arbeit zum Lebensbegriff bei Aristoteles. An der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat er sich 2004 mit einer Schrift zum Gedächtnisbegriff bei Aristoteles und Plotin habilitiert. Von 2004 bis 2008 war King Oberassistent in München, von 2008 bis 2011 Lecturer an der Universität Glasgow (Schottland). Kings Arbeitsschwerpunkte liegen in der griechisch-römischen Antike, in der Philosophie des Geistes, der Metaphysik sowie in der praktischen Philosophie. Ferner beschäftigt er sich mit dem Vergleich von chinesischer und römisch-griechischer Ethik.

Ausserordentlicher Professor für Tiergenetik

Cord Drögemüller wurde auf den 1. Juli 2012 zum ausserordentlichen Professor für Tiergenetik ernannt. Die neue Professur mit dem Schwerpunkt Nutztiergenetik wurde am Department of Clinical Research and Veterinary Public Health der Vetsuisse-Fakultät am Standort Bern errichtet.
Cord Drögemüller (41) ist auf einem Bauernhof in der Lüneburger Heide (Deutschland) aufgewachsen und hat in Hannover Tiermedizin studiert. Er promovierte 1998 mit einer Arbeit zur molekular-quantitativen Genetik beim Schwein im Rahmen des Graduiertenkollegs «Zell- und Molekularbiologie in der Veterinärmedizin» in Hannover. Nach der Promotion arbeitete er für fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab dem Jahr 2004 als Juniorprofessor am Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Im Anschluss wirkte er als Oberassistent am Institut für Genetik in Bern und habilitierte sich 2006 mit einer Arbeit zur molekularen Pathogenetik beim Rind. Ab 2009 Assistenzprofessor für Tiergenetik an der Vetsuisse-Fakultät in Bern, erhielt er 2011 den Förderpreis der H. Wilhelm Schaumann Stiftung für herausragende Leistungen in den Nutztierwissenschaften. Cord Drögemüller ist Fachtierarzt für Molekulargenetik und Gentechnologie. Seine sowohl grundlagen- als auch anwendungsorientierte Forschung beinhaltet die molekulare Analyse angeborener Anomalien, vererbter Krankheiten sowie genetisch bestimmter morphologischer Merkmale bei Hunden und landwirtschaftlichen Nutztieren.


Preise und Ehrungen

IADR-/Straumann-Award

Für seine herausragenden Leistungen und besonderen Verdienste in der Parodontologie hat Prof. Dr. mult. M.S. Anton Sculean den IADR-/Straumann-Award in Regenerative Periodontal Medicine 2012 erhalten. Sculean, Direktor der Klinik für Parodontologie der Universität Bern, hat alle wichtigen Ansätze zur parodontalen Regeneration ausgewertet und damit wesentlich zum Verständnis der oralen Geweberegeneration beigetragen.

Bayer-Schering-Preis

Dr. med. Martin Müller hat am Kongress der Schweizerischen Gynäkologie Gesellschaft (SGGG) den Bayer-Schering Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit im Gebiet Gynäkologie und Geburtshilfe gewonnen. Die Arbeit mit dem Titel «Early intracranial mesenchymal stem cell therapy after perinatal rat brain damage» verfasste er zusammen mit Dr. Andreina Schoeberlein, Dr. phil. nat. Marianne Messerli, Ursula Reinhart und Prof. Dr. med. Daniel Surbek.

Europapreis

Die Neue Europäische Bewegung Schweiz (Nebs) hat Prof. Dr. Thomas Cottier den Europapreis 2012 verliehen. Der Professor für Europa- und Wirtschaftsvölkerrecht halte der Schweiz immer wieder den souveränitätspolitischen Spiegel vor und trete öffentlich für die Anliegen der Proeuropäer ein, schreibt die Nebs.

Preis der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie

Für das Projekt «Invasive Findings in Patients with Angina Equivalent Symptoms but No Coronary Artery Disease; Results from the Heart Quest Cohort Study» hat Dr. med. Andreas Schoenenberger, Forschungsleiter der Geriatrie Universität Bern, den Preis der Schweizerischen Gesellschaft für Kardiologie erhalten. Die Auszeichnung wurde für das beste Abstract im Bereich «Risk factors, hypertension, epidemiology, rehabilitation, thromboembolism» verliehen.

Ehrendoktor

Die Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) hat Prof. Dr. Marc Vandevelde den Titel „Doctor medicinae veterinariae honoris causa“ verliehen. Sie würdigt ihn damit als Mitbegründer der klinischen Veterinärneurologie in Europa. Unter seiner Leitung hat die Abteilung klinische Neurologie des Departements für klinische Veterinärmedizin der Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern Infektionserkrankungen des Zentralnervensystems erforscht. Vandevelde ist seit 1980 an der Abteilung klinische Neurologie tätig und war von 1994 bis 1996 Dekan der Vetsuisse-Fakultät in Bern.

Beste Oral Contribution

Andreas Riedo, Doktorand in der Abteilung Weltraumforschung und Planetologie am Physikalischen Institut, hat am 11th European Workshop on Laser Ablation Kongress in Oviedo (Spanien) den Hauptpreis für die beste Oral Contribution erhalten. Sein Beitrag handelte von einem miniaturisierten Instrument, das Oberflächen wie jene des Mars untersuchen kann. Der Preis wurde vom Journal of Analytical Atomic Spectrometry (JAAS) verliehen.

Preise der Schweizerischen Stiftung für Alpine Forschung

Anlässlich der Nachwuchsforschertagung Phil.Alp in Thun hat die Interakademische Kommission Alpenforschung (ICAS) erstmals den ProMontesPreis verliehen. Gewonnen hat ihn Aline Andrey, Dissertantin am Institut für Ökologie und Evolution, für ihre Forschungsarbeit über den Einfluss von Bewässerung und Düngung auf die Artenvielfalt in Bergmähwiesen. Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Berner Geologin Corinne Kämpfer für das beste Referat in der Kategorie Masterarbeit.

Beste Masterarbeit

Der vom Stämpfli-Verlag gestiftete Preis für die beste Masterarbeit im Bereich Strafrecht oder Kriminologie wurde im Frühjahrssemester an Alessandra Läser, MLaw, verliehen. Sie erhielt den Preis als Auszeichnung für ihre mit der Bestnote bewertete Arbeit «Betrug durch Manipulation von legalen Fussballwetten». Ausserdem wird sie dazu eingeladen, die Arbeit in Aufsatzform einer einschlägigen Zeitschrift des Stämpfli-Verlags zur Publikation anzubieten.

VBW Excellence Awards

Die Vereinigung Berner Wirtschaftswissenschaftler (VBW) hat drei herausragende Masterarbeiten mit dem VBW Excellence Award prämiert: Andreas Bachmanns Arbeit wurde mit dem Gold-Award ausgezeichnet, Silber und Bronze gingen an Christian Maibach und Isabelle Martinez.

08.08.2012