Neuanstellungen, Preise und Ehrungen
Ordentlicher Professor für Molekulare Parasitologie und Zellbiologie
Als Nachfolger von Thomas Seebeck hat der Regierungsrat Volker Heussler auf den 1. August zum ordentlichen Professor für Molekulare Parasitologie und Zellbiologie gewählt. Volker Heussler (47) aus Bernex bei Genf hat in Karlsruhe (Deutschland) Biologie studiert und anschliessend für seine Doktorarbeit ans Institut für Parasitologie nach Bern gewechselt. Nach der Promotion 1993 ging er als Post-Doktorand für drei Jahre nach Nairobi (Kenia), wo er am International Livestock Research Institute (ILRI) zu einer der häufigsten Rinderkrankheiten Ostafrikas, der Theileriose, forschte. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz nahm er eine Stelle als Junggruppenleiter am Institut für Tierpathologie an der Universität Bern an, um molekulare Interaktionen von Theileria-Parasiten und ihren Wirtszellen zu studieren. Im Jahr 2002 trat Heussler eine Gruppenleiterstelle am deutschen Tropeninstitut in Hamburg an, wo er sich der Erforschung der Malaria widmete. Sein Forschungsthema ist dabei die Erreger/Wirts-Interaktion während der Leberphase des Parasiten, die er auf molekularer und zellulärer Ebene untersucht. Dieses Forschungsgebiet steht auch nach seinem Wechsel ans Institut für Zellbiologie (IZB) in Bern im Zentrum seines Interesses.
Ordentlicher Professor für Historische Linguistik
Als Nachfolger von Roland Bielmeier hat der Regierungsrat George van Driem zum ordentlichen Professor für Historische Linguistik gewählt. Er hat seine Stelle am 1. August angetreten und ist auch Mitdirektor des Instituts für Sprachwissenschaft. George van Driem (52) ist im US-Bundesstaat Virginia aufgewachsen und hat an der Universität von Virginia, der Duke University (USA) sowie an der Universität Nimwegen Biologie und danach an der Universität Leiden in den Niederlanden Sprachwissenschaft studiert. Nach der Promotion im Jahr 1987 arbeitete er zunächst als Dozent am Leidener Seminar für Vergleichende Sprachwissenschaften. Seit 1983 beschäftigt er sich mit Feldforschungsprojekten in Nepal, Indien, Birma und Bhutan, wo er unter anderem eine Grammatik der bhutanesischen Nationalsprache Dzongkha verfasst hat. Im Himalaja entdeckte van Driem zwei für die Wissenschaft bisher unbekannte Sprachen. Von 1990 bis 1995 arbeitete er als Forscher im Auftrag der Königlichen Niederländischen Akademie der Wissenschaften und von 1996 bis 1999 als Hauptdozent an der Universität Leiden. 1993 gründete er das Forschungsprogramm «Himalayan Languages Project». 1999 wurde er an der Universität Leiden zum Professor für Beschreibende Sprachwissenschaft ernannt. Im Zentrum seiner Forschungstätigkeit stehen die Beschreibung bedrohter Sprachen, die Erforschung von Sprachverwandtschaft und -wandel, die Ethnolinguistik und Bevölkerungsvorgeschichte, der Ursprung und die Evolution der menschlichen Sprache und die interdisziplinären Forschungen mit Genetikern, Paläobotanikern und Archäologen.
Ausserordentlicher Professor für Klimaphysik
Für die neu geschaffene ausserordentliche Professur für Klimaphysik am Physikalischen Institut und am Oeschger Zentrum für Klimaforschung hat die Universitätsleitung Fortunat Joos gewählt. Er hat seine Stelle am 1. August angetreten. Fortunat Joos (50) ist in Untervaz aufgewachsen. Er hat an der ETH Zürich Umweltphysik studiert und an der Universität Bern doktoriert (1992) und habilitiert (2000). Forschungsaufenthalte führten ihn in die USA an die Universität Princeton und an das National Center for Atmospheric Research in Boulder. Dort hält er auch eine Position als «affiliate scientist». Joos ist seit 1988 an der Abteilung für Klima- und Umweltphysik der Universität Bern in Forschung und Lehre tätig. Er war an den letzten drei umfassenden Klimaberichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) als Autor und als «Vice Chairman» der Arbeitsgruppe I beteiligt. Im Zentrum seiner Forschungstätigkeit an der Universität Bern stehen der menschgemachte Klimawandel und das Verständnis vergangener natürlicher Klimaschwankungen. Die Rolle des globalen Kohlenstoffkreislaufes und biogeochemischer Kreisläufe im System Erde untersucht er mit seiner Gruppe mit numerischen Modellen.
Ausserordentlicher Professor für Kardiologie
Für die an der Medizinischen Fakultät neu geschaffene ausserordentliche Professur für Kardiologie hat die Universitätsleitung Christian Seiler gewählt. Er hat seine Stelle am 1. August angetreten. Christian Seiler (53) ist in Chur aufgewachsen und hat nach einer Ausbildung zum Vermessungstechniker an der Universität Bern Medizin studiert. Nach der Promotion im Jahr 1985 arbeitete er an verschiedenen Schweizer Spitälern in den Bereichen Psychiatrie, Innere Medizin und Kardiologie. Zudem verbrachte er einen Forschungsaufenthalt an der University of Texas in Houston (USA). Anschliessend wechselte Seiler ans Berner Inselspital, wo er sich 1997 in Innerer Medizin habilitierte. Im Jahr 2000 wurde er an der Universität Bern zum Titularprofessor, 2005 zum assoziierten Professor ernannt. Seit 2004 ist er stellvertretender Chefarzt der Universitätsklinik für Kardiologie des Inselspitals. Im Zentrum seiner Forschungstätigkeit stehen biophysikalische Untersuchungen zur Funktion des Herzens und zu dessen Blutversorgung sowie quantitative Aspekte der Echokardiografie.
Preise
Starting Grants
Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat dem Paläoökologen Dr. Oliver Heiri vom Institut für Pflanzenwissenschaften und dem Genetiker Dr. Mariusz Nowacki vom Institut für Zellbiologie je einen der prestigeträchtigen «Starting Grants» für hervorragende Nachwuchsforscher zugesprochen. Mit den insgesamt zwei Millionen Franken, die Heiri über fünf Jahre erhält, bildet er eine neue Forschungsgruppe am Oeschger Zentrum für Klimaforschung. Oliver Heiri rekonstruiert anhand von Seesedimenten die Klimavergangenheit. Nowacki will mit demselben Förderbeitrag derweil eine auf Epigenetik spezialisierte Forschungsgruppe aufbauen. Er erforscht Prozesse der Vererbung und entdeckte eine neue Rolle der genetischen «Informationsvermittlerin» RNA (Ribo-nukleinsäure).
Caspar-Friedrich-Wolff-Medaille
Die Deutsche Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie (DGGTB) hat die Caspar-Friedrich-Wolff-Medaille an Prof. Dr. Kärin Nickelsen vom Institut für Philosophie für ihre Habilitationsschrift «Of Light and Darkness. Modelling Photosynthesis 1840-1960» verliehen. Die Medaille wird in Anerkennung besonderer Verdienste um die Biologiegeschichte oder für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit über ein biologiegeschichtliches Thema vergeben.
Hematological Malignancies Award
Prof. Dr. med. Thomas Pabst von der Universitätsklinik für Medizinische Onkologie erhielt den mit 100 000 Franken dotierten Hematological Malignancies Award 2010 des Unternehmens Bristol-Myers Squibb. Der Arzt und Krebsforscher wurde ausgezeichnet für eine Studie über die genetischen Ursachen einer akuten Art von Leukämie.
asp-Posterpreis 2010
An der 42. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (asp) belegte Mirko Schmidt vom Institut für Sportwissenschaft im Wettbewerb um den besten Posterbeitrag den ersten Platz. Sein Poster «Sportbezogenes Fähigkeitsselbstkonzept und Selbstwert – Der mediierende Effekt des Körperselbstwertgefühls» schwang aus 71 Beiträgen obenaus.
Prix du SEVEN
Carol Hemund, Doktorandin in der Gruppe für Hydrologie des Geographischen Instituts, ist vom «Service de l’environnement et de l’énergie du canton de Vaud (SEVEN)» der Preis für die beste studentische Arbeit verliehen worden. Den Beitrag unter dem Titel «Integrated Assessment of the Small Hydropower Potential in Switzerland» hatte sie im Rahmen der diesjährigen Hidroenergia-Tagung eingereicht.
Publikumspreis Theatertage Aarau
Das Berner StudentInnentheater (BeST) hat mit der Produktion «Bunbury» von Oscar Wilde an den Theatertagen in Aarau den 1. Publikumspreis gewonnen. Das neunköpfige Theaterensemble durfte das «Aarauer Bühnenbrett» mit nach Hause nehmen.
Ehrungen
Ehrenprofessor und «Honorary Ambassador»
Prof.h.c. Dr.h.c.mult. Norbert Thom, Direktor des Instituts für Organisation und Personal, hat die Ehrenprofessorwürde (Professor honoris causa) der Babes-Bolyai-Universität (BBU) in Klausenburg (Rumänien) für sein Lebenswerk als Forscher und Lehrer sowie die Förderung des deutschsprachigen Studiengangs in Betriebswirtschaftslehre an der BBU erhalten. Ausserdem ist Thom als «Honorary Ambassador der IDEE-SUISSE – Schweizerische Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement, Zürich» ausgezeichnet worden.
Neues Vorstandsmitglied
Dr. Klaus Oschema, Assistent für Mittelalterliche Geschichte am Historischen Institut, ist zum neuen Vorstandsmitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina ernannt worden.
Ehrenmitglied und Eintrag im Historischen Lexikon
Prof. Dr. em. Harald Reuter ist von der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW zum Ehrenmitglied gewählt worden. Ausserdem wurde dem Berner Pharmakologen ein Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz gewidmet.
02.09.2010