Humboldt-Forschungspreis für Peter Minkowski

An einer Feier in Bamberg wurde Prof. em. Peter Minkowski der mit 60.000 Euro dotierte Humboldt-Forschungspreis offiziell verliehen. Mit den Humboldt-Forschungspreisen zeichnet die deutsche Humboldt-Stiftung jährlich mehrere international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, deren grundlegende Entdeckungen, neue Theorien oder Erkenntnisse das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben. Die Preisträger sind eingeladen, mit dem Preisgeld selbstgewählte Forschungsprojekte gemeinsam mit Fachkolleginnen und -kollegen in Deutschland durchzuführen.

Peter Minkowski erhält den Forschungspreis für seine Errungenschaften im Bereich der Theoretischen Physik. Die von ihm entwickelten Theorien erweiterten das Standardmodell der Elementarteilchen. Die Kräftebereiche des Standardmodells, die Quantenchromodynamik und die Elektroschwachen Wechselwirkungen, führte Minkowski 1975 in Zusammenarbeit mit Harald Fritzsch im Modell einer vereinheitlichten Theorie zusammen. Diese erweiterte das Spektrum möglicher Wechselwirkungen zwischen den Elementarteilchen. In diesem Kontext definierte Minkowski auch den sogenannten «Seesaw-Mechanismus» (Klappbrett-Mechanismus), der eine neue Erklärung zur Masse von elektrisch neutralen Elementarteilchen, den Neutrinos, lieferte. Wegen der hohen Dichte von Neutrinos im Weltraum sind Erkenntnisse über diese schwer fassbaren Teilchen wesentlich für das Verständnis des Universums.

1976 verfasste Peter Minkowski zusammen mit Harald Fritzsch eine der ersten Studien zu Neutrino-Oszillationen – heutzutage eines der wichtigsten Themen in der Elementarteilchenforschung.

Während seines Aufenthalts in Deutschland will sich Minkowski unter anderem der Erforschung massiver Neutrinos widmen und frühere Ideen über die Quantenchromodynamik weiterentwickeln.