Neuberufungen und Ehrungen
Ausserordentliche Professorin für Pharmakologie
Die Universitätsleitung hat per 1. Februar 2006 Andrea Huwiler zur ausserordentlichen Professorin für Pharmakologie und stellvertretenden Direktorin des Institutes für Pharmakologie ernannt. Sie wird Nachfolgerin von Hartmut Porzig.
Andrea Huwiler (39) ist in Sulz-Rickenbach aufgewachsen und hat an der ETH Zürich Biochemie studiert. 1993 doktorierte sie an der Universität Basel in Pharmazie und arbeitete danach als Postdoktorandin an den Universitäten Basel, Utrecht und Kalifornien (San Diego). 1998 wurde sie Oberassistentin und Gruppenleiterin am Zentrum der Pharmakologie an der Universitätsklinik Frankfurt am Main. Im darauf folgenden Jahr habilitierte sie in biochemischer Pharmakologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 2001 wurde sie an derselben Universität Hochschuldozentin für Molekulare Pharmakologie.
Ordentliche Professorin für Literaturen in Englischer Sprache
Der Regierungsrat hat ab dem 1. Oktober Gabriele Rippl zur Nachfolgerin von Karen Kilcup, die 2004 zurückgetreten ist, ernannt. Sie wird ordentliche Professorin für Literaturen in Englischer Sprache sowie Mitdirektorin des Instituts für Englische Sprachen und Literaturen.
Gabriele Rippl (43) ist in Ravensburg geboren und hat an den Universitäten Konstanz und Bristol/England Anglistik/Amerikanistik und Germanistik studiert. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Oberassistentin arbeitete sie von 1993 bis 2001 am Lehrstuhl Anglistik an der Universität Konstanz, wo sie 1995 promovierte und sich 2001 für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft habilitierte. Gabriele Rippl erhielt 2000 und 2001 einen Erasmus-Lehrauftrag an der University of Sussex in Brighton. 2002 war sie Visiting Fellow am Sidney Sussex College in Cambridge. Im gleichen Jahr ging sie als Lehrstuhlvertreterin an die Universität Tübingen und erhielt einen Lehrauftrag an der Universität Bern. 2003 war sie Visiting Research Fellow an der University of Wales und erhielt zwei Rufe auf Lehrstühle für Anglistik an den Universitäten Bielefeld und Göttingen. Seit 2003 ist sie Professorin und Abteilungsleiterin für Anglistische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind anglo-amerikanische Literatur der Frühen Neuzeit, des 19. und 20. Jahrhunderts, Text-Bild-Beziehungen, Inter / Medialitätstheorien, Historische Anthropologie der Medien, Semiotik, Literatur- und Kulturtheorie, Gender Studies sowie Antikerezeption und kulturelles Gedächtnis.
Neue Titularprofessoren
Auf Antrag der Medizinischen Fakultät hat die Universitätsleitung im November folgenden Privatdozenten die Würde eines Titularprofessors verliehen:
PD Dr. Paul J. Mohacsi
Leitender Arzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Inselspital, Bereichsleiter Herzinsuffizienz/Herztransplantation Leitender Arzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Inselspital, Bereichsleiter Herzinsuffizienz/Herztransplantation
PD Dr. Dominique Erni
Leitender Arzt der Klinik und Poliklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie des Inselspitals
PD Dr. Alex Odermatt
Leiter einer Forschungsgruppe an den Forschungslaboratorien der Klinik für Nephrologie und Hypertonie am Inselspital
Neue Honorarprofessoren
Der Senat hat im November beschlossen, folgenden Forschern die Honorarprofessur zu verleihen:
Dr. Daniel C. Betticher
Chefarzt für Medizinische Onkologie am Kantonsspital Fribourg(Umwandlung einer Titularprofessur in eine Honorarprofessur) (Umwandlung einer Titularprofessur in eine Honorarprofessur)
Dr. Alois B. Lang
Project Team Leader – Head Research Immunology bei der Berna Biotech, Bern
Ehrungen
Bowie Medal für Johannes Geiss
Dem Berner Physikprofessor Johannes Geiss wurde im Dezember in San Francisco die Bowie Medal verliehen. Johannes Geiss ist der erste Schweizer Wissenschaftler, der mit der höchsten Ehrung der Amerikanischen Geophysikalischen Union (AGU) ausgezeichnet wird.
Die AGU würdigt in ihrer Laudatio die ungewöhnliche Breite von Geiss’ Forschungstätigkeit, die insbesondere geophysikalische Arbeiten und Weltraumforschung in Zusammenarbeit mit der National Aeronautics and Space Administration (NASA) und der Europäischen Weltraumagentur ESA umfasst. Geiss habe zudem die wissenschaftlichen Programme der europäischen Weltraumbehörden ESRO und ESA entscheidend mitgestaltet. In seinen Dankesworten betonte Johannes Geiss die gesellschaftliche Relevanz von Geophysik und Sonnensystem-Forschung. Klug angewendet könnten ihre Erkenntnisse dazu beitragen, durch Natur und Menschen verursachte Katastrophen zu mindern. Sie ermöglichten ausserdem die Entwicklung ausgewogener Weltraumprogramme, die Wissenschaft und Gesellschaft dienen.
Johannes Geiss war während mehr als 20 Jahren Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Bern und von 1995 bis 2002 Executive Director des International Space Science Institute (ISSI). Heute ist Bern ein etablierter Standort der europäischen Weltraumforschung.
Walter-Hälg-Preis 2005 für Hans Ulrich Güdel
Alle zwei Jahre vergibt die Europäische Gesellschaft für Neutronenstreuung ENSA den renommierten Walter-Hälg-Preis an europäische Wissenschaftler für ein herausragendes Forschungsprogramm auf dem Gebiet der Neutronenstreuung mit Langzeitwirkung auf wissenschaftliche und/oder technische Anwendungen der Neutronenstreuung. Der mit 10’000 Schweizer Franken dotierte Preis wird von Professor Walter Hälg, dem Begründer der Wissenschaft der Neutronenstreuung in der Schweiz, gestiftet.
Der Hälg-Preis 2005 ging im November gemeinsam an Professor Hans Ulrich Güdel (Departement für Chemie und Biochemie, Universität Bern) und Professor Albert Furrer (ETHZ und Paul-Scherrer-Institut) in Anerkennung der wichtigen Rolle, die ihre andauernde Zusammenarbeit bei der Entwicklung neuer und interessanter Magnetmaterialien und deren Untersuchung zur Gewinnung einzigartiger Einblicke in ihre magnetischen Eigenschaften gespielt hat. Die Zusammenarbeit begann in den 70er-Jahren mit Untersuchungen an Magnetclusterverbindungen, die die detaillierte Beschaffenheit der Austauschwechselwirkungen aufzeigten. In jüngster Zeit haben die beiden Wissenschaftler elegante Experimente an Spindimeren durchgeführt sowie durch Anlegen eines Magnetfelds gezeigt, dass sie eine Bose-Einstein-Kondensation zu einem magnetisch geordneten Zustand induzieren konnten. Alle diese Experimente zeigen die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen einem Chemiker, der die neuen Materialien züchtet, und einem Neutronenstreuer, der die detaillierte Beschaffenheit der Anregungen untersucht.
Hans Ulrich Güdel promovierte 1970 an der Universität Bern. Er ging dann nach Dänemark und verbrachte anschliessend einige Zeit in Australien, bevor er an die Universität Bern zurückkehrte. Er war der erste Vorsitzende der Schweizer Gesellschaft für Neutronenstreuung und nimmt seither viele wichtige Verwaltungsfunktionen in der Neutronenstreuung wahr.
Ehrendoktortitel für Ernst Baltensperger
Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Basel hat im November dem Volkswirtschafts-Professor Ernst Baltensperger den Ehrendoktortitel verliehen. Die Laudatio hebt besonders Baltenspergers über hundert wirtschaftswissenschaftlichen Beiträge in Zeitschriften und Büchern hervor, so auch in den international renommierten Journals wie der «American Economic Review» oder dem «Journal of Monetary Economics». In der Geldtheorie habe er sehr früh zu Fragen der Reservehaltung, der geldpolitischen Zielgrössen, der konjunkturellen Effekte der Geldpolitik sowie zur Problematik optimaler Regulierungen im Finanzsektor grundlegende Beiträge verfasst. Diese wurden zum Beispiel im Rahmen seiner Tätigkeit als externer Berater der Schweizerischen Nationalbank auch in die Praxis umgesetzt. Neben den tief schürfenden Analysen in seinem Forschungsfeld habe sich Baltensperger aber auch für die Gesellschaft und Politik engagiert. Als guter und präziser Lehrer förderte er ausserdem das Wissen neuer Studierender und unterstützte stets die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bei Berufungen als Gutachter und externes Kommissionsmitglied.
Förderpreis für innovatives medizintechnisches Forschungsprojekt
Am diesjährigen Medtech-Event der Förderagentur für Innovation KTI wurde im September der KTI Medtech-Award an ein Forschungprojekt des MEM Research Center, Institute for Surgical Technology & Biomechanics der Universität Bern verliehen. Leiter des ausgezeichneten Projekts ist Stephen Ferguson, PhD. Aus über 30 eingereichten Projekten wählte die Jury vier Projekte aus, die für den Award nominiert wurden. Den Gewinner «BoneWelding» bestimmte das Publikum direkt an der Veranstaltung. «BoneWelding» ist eine innovative Verbindungstechnologie, die neue, den ak-tuellen Methoden überlegene Möglichkeiten bei der Behandlung von Frakturen sowie degenerativer Erkrankungen am Bewegungsapparat verspricht.
09.12.2005