Tag der offenen Tür am Tierspital Bern

Unter dem Motto «Tiermedizin gestern, heute und morgen» können am Samstag, 28. Juni Besuchende auf dem Gelände des Berner Tierspitals selbst Hand anlegen, spielerisch spannende Zusammenhänge erleben und Einblick erhalten in die vielfältige Arbeit der Tiermedizin. Food Trucks, Wurfspiele, eine simulierte Grosstierrettung, eine Schnitzeljagd für Kinder und viele weitere Attraktionen garantieren einen abwechslungsreichen Besuch.

Dekanin Gertraud Schüpbach rechnet mit zahlreichen Gästen: «Wir freuen uns, der Bevölkerung unsere vielfältige Tätigkeit präsentieren zu können. Die Tiermedizin ist ein weites Feld, das sich in den letzten 125 Jahren sehr stark weiterentwickelt hat.» Bei der letzten Ausgabe des Tags der offenen Tür vor 10 Jahren besuchten rund 4000 Personen das Tierspital und die umliegenden Institute.

Gemeinsam Wissen schaffen zum Wohl von Tier, Mensch und Umwelt

Die Vetsuisse-Fakultät mit ihren Standorten Bern und Zürich gehört dank exzellenter Lehre und Forschung zu den zehn besten tiermedizinischen Fakultäten der Welt. Mit einer forschungsbasierten und praxisnahen Grundausbildung sichert sie den Nachwuchs an Tierärztinnen und Tierärzten in der Schweiz. Die Forschung der Vetsuisse-Fakultät dient dem Erhalt und der Förderung von Tierwohl und Tiergesundheit, aber auch dem Schutz der menschlichen Gesundheit und einer intakten Umwelt. «Das aus der Forschung resultierende Fachwissen wenden die Forschenden zum Nutzen der Gesellschaft an. Die Fakultät ist fest in der Region verankert und pflegt enge Partnerschaften mit landwirtschaftlichen Betrieben, Gesundheitsbehörden und Bildungseinrichtungen», erklärt Schüpbach. Sie betreibt die Kliniken für Kleintiere, Pferde und Nutztiere und steht der lokalen Bevölkerung sowie Tierhaltern und Tierhalterinnen offen – von der Kleintierpraxis bis zur Beratung von Nutztierbetrieben im ländlichen Raum. Weiter erbringt die Fakultät diagnostische Dienstleistungen für Fachstellen und die öffentliche Verwaltung.

Erste veterinärmedizinische Fakultät der Welt

Mit dem Volksbeschluss vom 21. Januar 1900 wurde die damals bereits 100 Jahre alte Berner Tierarzneischule als eigenständige Fakultät in die Universität Bern integriert. Damit gilt sie weltweit als erste veterinärmedizinische Fakultät. Dieser Vorreiterstatus löste in den ersten Jahren intensive öffentliche Diskussionen aus: Das Recht, Doktortitel zu verleihen, führte beispielsweise dazu, dass viele ausländische Tierärzte – ausschliesslich Männer – ihre Dissertation zur Erreichung der Doktorwürde in Bern einreichten. Der Regierungsrat musste in der Folge das Promotionsreglement verschärfen.

Raumfrage begleitet die Geschichte

Die Ende 19. Jahrhundert umgebauten Gebäude der Berner Tierarzneischule in der heutigen Engehalde beherbergten auch die neu gegründete Fakultät. Mit dem Aufkommen der laborgestützten Medizin, dem gestiegenen Raumbedarf für die Behandlung von Kleintieren und den höheren Anforderungen an die Hygiene stiess das Areal am linken Aareufer in den 40er-Jahren an seine Grenzen. Dank der Übernahme des Bodens von der Burgergemeinde konnte der Regierungsrat 1966 das heutige Areal des Tierspitals in der hinteren Länggasse eröffnen.

«Erneut 60 Jahre später stösst die Infrastruktur wieder an ihre Grenzen. Die Anforderungen bezüglich Biosicherheit und der Raumbedarf sind in der Zwischenzeit weiter gestiegen», so Schüpbach. Der Grosse Rat hat aus diesem Grund vergangenes Jahr einen Kredit für die dringend notwendigen Anpassungen bei den Isolationsstallungen gesprochen. Gleichzeitig hat er den Regierungsrat damit beauftragt, bis Ende 2025 konkrete Vorschläge für den langfristigen Standort des Tierspitals auszuarbeiten.

Medienschaffende sind herzlich eingeladen zum Tag der offenen Tür:

Medienschaffende sind gebeten, sich bis Donnerstag, 26. Juni anzumelden: olivier.rueegsegger@unibe.ch