Stellungnahme zur Nutzung von Räumlichkeiten an der Universität Bern
Die Universität Bern hat eine Bewilligung für die Nutzung ihrer Räumlichkeiten für eine Veranstaltung von Amnesty International am Montag, 30. Juni 2025, heute zurückgezogen. Dies aus dem Grund, dass die Ausgewogenheit der Veranstaltung nicht gewährleistet sein würde.
Grundsätzlich gilt es festzuhalten, dass die Universität Bern ein Ort des Gedankenaustauschs und der Debatte ist; sie hält die Meinungsfreiheit und den offenen Diskurs im Rahmen der Rechtsordnung hoch. Dabei verurteilt die Universität Bern jegliche Form von Gewalt und deren Unterstützung sowie jede Art von Diskriminierung.
Die Universität Bern findet den Austausch über aktuelle Fragen und Probleme wichtig. Sie hat bezüglich des Konflikts im Nahen Osten Veranstaltungen organisiert, welche wissenschaftsbasiert einen Austausch über unterschiedliche Positionen ermöglichten. Grundsätzlich ist es möglich, dass auch externe Organisationen an der Universität Veranstaltungen durchführen können. Dabei ist es – insbesondere in brisanten Kontexten – aber unerlässlich, dass diese wissenschaftsbasiert und ausgewogen sind.
So wurde eine Anfrage von Amnesty International zur Miete eines Raumes für eine Veranstaltung am Montag, 30. Juni 2025, unter der Voraussetzung bewilligt, dass diese respektvoll, ausgewogen und wissenschaftsbasiert sein müsse. Die Universität Bern hat sich auf die Aussagen von Amnesty International bezüglich der geplanten Diskussionsteilnehmenden verlassen, dass es sich um unabhängige und besonnene Stimmen handle, und keine eigene Recherche durchgeführt, was sich als Versäumnis herausgestellt hat.
Bei einer Nachprüfung wurde festgestellt, dass die Ausgewogenheit aus Sicht der Universität Bern nicht gegeben ist. Aufgrund dieser Ausgangslage und weil kein anderes Konzept für die Veranstaltung vorgelegt wurde, hat die Universität die Bewilligung für die Nutzung ihrer Räumlichkeiten zurückgezogen.
27.06.2025