Media Relations

2025

Neueste Generation von Frühwarnsystemen

Der Sommer 2024 hat gezeigt, wie exponiert und verletzlich Siedlungen und Infrastruktur in der Schweiz gegenüber Naturgefahren sind – und wie wichtig zuverlässige Frühwarnsysteme sind. Eine vom Mobiliar Lab für Naturrisiken der Universität Bern organisierte internationale Konferenz widmet sich der nächsten Generation von Frühwarnsystemen. Sie findet vom 28. bis 31. Januar in Bern statt. An einem Anlass für Medienschaffende am Dienstag, 28. Januar werden neueste Entwicklungen und Forschungsresultate vorgestellt.

In einem dicht besiedelten Land wie der Schweiz ist der Rückzug aus Naturgefahrengebieten nicht möglich. Deshalb sind gefährdete Siedlungen und Infrastrukturen auf Frühwarnsysteme angewiesen. Mit deren Hilfe können im Katastrophenfall frühzeitig Schutzmassnahmen oder Evakuierungen veranlasst werden. Neue Computermodelle erlauben es nun, die Folgen von Extremereignissen bereits aus der Wettervorhersage abzuleiten. Künftig lässt sich deshalb nicht nur das Wetter vorhersagen, sondern auch seine Folgen. Mit anderen Worten: Die Wettervorhersage soll in eine Schadenvorhersage «übersetzt» werden. Diese Entwicklung wird es den Einsatzorganisationen erleichtern, Entscheidungen zu möglichen Schutzmassnahmen zu treffen.

«Um eine Wettervorhersage mit Blick auf mögliche Schäden zu interpretieren, braucht es viel Fachwissen, Simulationsmodelle und Informationsmanagement, die vor Ort in einem potenziellen Katastrophengebiet oft fehlen», sagt Andreas Zischg, Leiter der Gruppe Modellierung von Mensch-Umwelt-Systemen am Geographischen Institut der Universität Bern und Organisator der Tagung «RIMMA2025 – Vorhersage, Warnung, Vorbereitung und Katastrophenmanagement». In so einer Situation, so der Hochwasserexperte, wären deshalb Vorhersagen zu überfluteten Flächen gefragt – und nicht bloss die zu erwartenden Niederschlagsmengen.

Erste Durchbrüche in der Entwicklung von schadenbasierten Frühwarnsystemen

Wie sich Vorhersagen zu möglichen Schäden anstellen lassen, ist eines der Themen an der vom Mobiliar Lab und vom Oeschger-Zentrum für Klimaforschung der Universität Bern organisierten Tagung. Die Konferenz betritt Neuland: Erstmals kommen Forschende aus den Bereichen Naturgefahren, Visualisierung und Kommunikation mit Vorhersagediensten und Zivilschutzorganisationen zusammen, um neue Entwicklungen bei den Frühwarnsystemen zu diskutieren und anzuregen. Zu den Ko-Organisatoren des Anlasses zählen der «Lenkungsausschuss Intervention Naturgefahren des Bundes» (LAINAT), die Risikoinformationsmanagement-Experten-Community RIMMA, sowie die ETH Zürich. An der Konferenz werden Forschende aus allen Regionen der Welt die neuesten Entwicklungen von Frühwarnsystemen zeigen, die in der Lage sind, Folgen von Wetter- und Naturgefahrenereignissen auf die Gesellschaft vorherzusagen. Ziel der Tagung ist es, den Weg zur Entwicklung einer neuen Generation von Vorhersage- und Frühwarnsystemen vorzuspuren und so in Zukunft verheerende Folgen von extremen Niederschlägen wie im Sommer 2024 in der Schweiz zu vermeiden.

Die internationale Konferenz RIMMA2025 (www.rimma2025.org) wird zum ersten Mal in Bern durchgeführt und findet vom 28. bis 30. Januar 2025 an der Universität Bern statt. Im Rahmen der Konferenz wird am Dienstag, 28. Januar eine Informationsveranstaltung für Medienschaffende durchgeführt.

Medienanlass

Datum Dienstag, 28. Januar 11:30 Uhr - 12:00 Uhr
Ort UniS, Schanzeneckstrasse 1, Hörsaal S003
Sprache

Die Informationsveranstaltung für Medien findet in deutscher Sprache statt.

Die Konferenz selbst wird in englischer Sprache durchgeführt.

Teilnehmende Prof. Dr. Andreas Zischg (Universität Bern), Horst Kremers (RIMMA Community of Experts), Prof. Dr. David Bresch (ETH Zürich)
Eintritt und Anmeldung

Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt für Medienschaffende frei.

Medienschaffende melden sich bitte bis am Montag, 27. Januar 2025 bei Prof. Dr. Andreas Zischg an: andreas.zischg@unibe.ch

Die Organisatoren der Konferenz stehen vor und nach der Informationsveranstaltung für Interviews zur Verfügung. Interviewanfragen sind zu richten an: andreas.zischg@unibe.ch.

RIMMA2025 - International Conference on Forecasting, Preparedness, Warning, and Response. Visualization, Communication, and Information Management
www.rimma2025.org

Organisation:
Mobiliar Lab für Naturrisiken https://www.mobiliarlab.unibe.ch/
RIMMA CoE www.rimma.org
LAINAT https://www.bafu.admin.ch/lainat
ETH Zürich www.ethz.ch

Oeschger-Zentrum für Klimaforschung

Das Oeschger-Zentrum für Klimaforschung (OCCR) ist eines der strategischen Zentren der Universität Bern. Es bringt Forscherinnen und Forscher aus 14 Instituten und vier Fakultäten zusammen. Das OCCR forscht interdisziplinär an vorderster Front der Klimawissenschaften. Das Oeschger-Zentrum wurde 2007 gegründet und trägt den Namen von Hans Oeschger (1927-1998), einem Pionier der modernen Klimaforschung, der in Bern tätig war.
Weitere Informationen: www.oeschger.unibe.ch

Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern

Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern und der Mobiliar. Untersucht werden in erster Linie die an Hagel, Hochwasser und Sturm beteiligten Prozesse und die Schäden, die daraus entstehen. Das Mobiliar Lab an der Universität Bern arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis und strebt Resultate mit hohem Nutzen für die Allgemeinheit an. Die Unterstützung durch die Mobiliar ist Teil des Gesellschaftsengagements der Mobiliar Genossenschaft.
Weitere Informationen: www.mobiliarlab.unibe.ch

22.01.2025