«Emilie Jäger Lecture» mit Catherine D’Ignazio zu «Data Justice»

Am 14. Mai 2025 erhält Professorin Catherine D’Ignazio den diesjährigen «Emilie Jäger Preis» für besondere Leistungen im Bereich Gleichstellung der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern für ihre Arbeit zur Entwicklung einer Feminist Data Science. Im Rahmen der Preisverleihung wird die renommierte Datenwissenschaftlerin des Massachusetts Institute of Technology, Coderin und Bestseller-Autorin einen Vortrag mit dem Titel «Digital In/Justice and Data Feminism» halten.

Im Rahmen der «Emilie Jäger Lecture» verleiht die Gleichstellungskommission der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern jährlich den «Emilie Jäger Preis» an Personen, die sich für Massnahmen und Vorgehensweisen zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Gerechtigkeit in der Wissenschaft und im Hochschulwesen eingesetzt haben. Die «Emilie Jäger Lecture» – die nach der ersten Professorin, der Geologin Emilie Jäger, an der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät benannt ist – dient als Plattform, um Fragen der Gleichstellung und Diversität im universitären Kontext zu diskutieren.

Technologie, Macht und Gesellschaft im Fokus

In diesem Jahr wird Professorin Catherine D’Ignazio für ihre Arbeit ausgezeichnet, in der sie die Erfassung von Daten zu Femiziden in den Kontext der Frage stellt, wessen Daten wichtig sind und warum. Catherine D'Ignazio ist Professorin für Urban Science and Planning am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Sie erforscht, wie kollektive Ansätze in der Datenerhebung und -visualisierung zu mehr Gerechtigkeit im Umgang mit Daten führen können. Als Direktorin des Data + Feminism Lab zeigt sie auf, wie feministische Praktiken dominante Strukturen der Data Science in Frage stellen und transformieren können.

Im Rahmen der «Emilie Jäger Lecture» wird Catherine D’Ignazio über ihr 2024 erschienenes Buch «Counting Feminicide: Data Feminism in Action» sprechen. «Im Fokus stehen feministische Kollektive in Lateinamerika, die Zahlen zu Femiziden systematisch erfassen und mit Hilfe der Daten das Ausmass des Phänomens sichtbar machen und öffentlich thematisieren», sagt Carolin Schurr, Vorsitzende der Kommission der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät und Professorin am Geographischen Institut an der Universität Bern. Laut Catherine D’Ignazio kann die Arbeit der Basisaktivistinnen und -aktivisten in Lateinamerika ein Vorbild für eine Data Science sein, die Fragen der sozialen Gerechtigkeit ins Zentrum der Datenerhebung und -analyse stellt.

«Mit der Veranstaltung will die Gleichstellungskommission der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät auf die Tatsache aufmerksam machen, dass die Erhebung von Daten – beziehungsweise wie in dem Fall von Femiziden die Nichterhebung von Daten – ein politischer Akt ist», so Schurr weiter.

Die diesjährige Emilie Jäger Lecture wird von der interfakultären Initiative «Digital In/Justice» organisiert und in Kooperation mit dem Vizerektorat Qualität und Nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Vorlesungsreihe «Kritische Perspektiven auf Digitalisierung», den «BernIberoAmericanStudies» und dem mLAB durchgeführt.

Preisverleihung und Vortrag

Datum 14. Mai 2025 um 16.15 – 17.30 Uhr, anschliessend Apéro und Bücherverkauf
Ort Hauptgebäude, Hochschulstrasse 4, Aula
Sprache Die Veranstaltung wird in englischer Sprache durchgeführt.
Eintritt und Anmeldung Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei.

Wir bitten Medienschaffende, sich bis am 13. Mai 2025 bei Barbara Ort (barbara.orth@unibe.ch) zu melden, um ein Interview mit Catherine D’Ignazio zu vereinbaren und/oder an der «Emilie Jäger Lecture» teilzunehmen.

Über die «Emilie Jäger Lecture»

Emilie Jäger (1926-2011) war Geologin und die erste Professorin an der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern. Die «Emilie Jäger Lecture» wird von der Gleichstellungskommission der Fakultät organisiert und dient als Plattform, um über Fragen von Chancengleichheit und Diversität an der Universität Bern zu diskutieren. Im Rahmen der «Emilie Jäger Lecture» wird jährlich der «Emilie Jäger Preis» an Personen verliehen, die sich für Gleichstellungspolitik im Kontext von Wissenschaft, Universität und Bildung auf besondere Art und Weise eingesetzt haben. Die Gleichstellungskommission der Fakultät ermutigt jeweils Mitglieder der Fakultät, Institute oder Forschungsgruppen, Personen für den Preis vorzuschlagen und sich an der Organisation der «Emilie Jäger Lecture» zu beteiligen.
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Über Catherine D'Ignazio

Catherine D'Ignazio ist Associate Professorin für Urban Science and Planning am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Direktorin des Data + Feminism Lab. Ihr 2020 veröffentlichtes Buch «Data Feminism» (MIT Press) sowie das 2024 veröffentlichte Buch «Counting Feminicide: Data Feminism in Action» (2024), beleuchten Fragen sozialer Gerechtigkeit aus einer Data Science Perspektive.
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07.05.2025