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2024

Symposium zur Revision des Epidemiengesetzes

Am Dienstag, 16. Januar 2024 organisiert das Ethics and Policy Lab des Multidisciplinary Center for Infectious Diseases (MCID) der Universität Bern ein Symposium über die Teilrevision des Epidemiengesetzes. Das Gesetz befindet sich momentan in der Vernehmlassung und wird 2025 im Parlament behandelt. Die Universität Bern lädt Expertinnen und Experten sowie Interessierte zur Diskussion ein.

Das Schweizer Epidemiengesetz (EpG) regelt den Schutz des Menschen vor übertragbaren Krankheiten und sieht die dazu nötigen Massnahmen vor. Das EpG wird derzeit revidiert, um die bisherigen Erfahrungen mit der Umsetzung des Gesetzes und der Covid-19-Epidemie einzubinden. Der neue Gesetzesentwurf wurde im November 2023 in die Vernehmlassung gegeben und wird ab 2025 im Parlament behandelt.

Während der Vernehmlassung organisiert das Ethics and Policy Lab des Multidisciplinary Center for Infectious Diseases (MCID) der Universität Bern ein Symposium über die Revision des EpG. «Die Bekämpfung von Infektionskrankheiten erfordert die Zusammenarbeit von politischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern», sagt Volker Thiel, Ko-Leiter des MCID. «Genau dies untersucht das Ethics and Policy Lab des MCID und arbeitet Empfehlungen aus», so Thiel weiter.

Das Symposium am Dienstag, 16. Januar stellt das Revisionsprojekt vor, reflektiert es aus wissenschaftlicher Sicht und bietet Raum für Diskussionen zwischen Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Das Symposium richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Vertreterinnen und Vertreter aus der Verwaltung und der Politik sowie an am Thema interessierte Personen aus der Zivilgesellschaft.

Wie können Politik und Wissenschaft künftige Krisen besser bewältigen?

Das Symposium wird gemeinsam von Volker Thiel, Professor am Institut für Virologie und Immunologie und Ko-Leiter des MCID, und Caroline Schlaufer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum für Public Management (KPM) und Managerin Politik des MCID Ethics and Policy Lab, eröffnet. Im ersten Referat wird Kathrin Agosti vom Bundesamt für Gesundheit den Entwurf des revidierten Epidemiengesetzes vorstellen und auf die wichtigsten Änderungen eingehen. Die bisherigen Erfahrungen mit der Umsetzung des Gesetzes und der Covid-19-Epidemie wurden in den neuen Gesetzestext eingebunden, um die Bewältigung künftiger Pandemien zu verbessern.

Anschliessend werden diese Themen aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtet: Christian Althaus, Forschungsgruppenleiter am Institut für Sozial- und Präventivmedizin und Mitglied des MCID, widmet sein Referat den epidemiologischen Kriterien für Abgrenzung von normaler, besonderer und ausserordentlicher Lage. Caroline Schlaufer stellt politikwissenschafltiche Forschung über die Rolle der Wissenschaft und der Kantone während der Pandemie vor und präsentiert, wie der Einbezug der Wissenschaft in künftigen Krisen neu organisiert wird.

In der abschliessenden Podiumsdiskussion werden Vertreterinnen und Vertretern aus der Verwaltung, der Politik und der Praxis die Neuerungen im Gesetzesentwurf und künftige Herausforderungen thematisieren. Es diskutieren: Kathrin Huber, Generalsekretärin der Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK, Ursula Zybach, Nationalrätin, Hans Matter, Bundesamt für Gesundheit und Philipp Jent, Inselspital.

Medienschaffende sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen:

Datum:  Dienstag, 16. Januar 2024, 14.00 – 17.00 Uhr, anschliessend Apéro
Ort:    Kuppelraum, Hauptgebäude Universität Bern, Hochschulstrasse 4, Bern
Eintritt: Für Medienschaffende frei, gerne nehmen wir Ihre Reservation entgegen: caroline.schlaufer@unibe.ch, Telefon: +41 31 684 59 92

 

Teilnehmende Expertinnen und Experten:

  • Prof. Dr. Volker Thiel, Universität Bern
  • PD Dr. Caroline Schlaufer, Universität Bern
  • Kathrin Agosti, Abteilung Recht, Bundesamt für Gesundheit
  • PD Dr. Christian Althaus, Universität Bern
  • Kathrin Huber, Gesundheitsdirektorenkonferenz
  • Ursula Zybach, Nationalrätin
  • Dr. Hans C. Matter, Abteilung Übertragbare Krankheiten, Bundesamt für Gesundheit
  • Dr. med. Philipp Jent, Leiter Spitalhygiene, Inselspital, Universitätsspital Bern

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.mcid.unibe.ch/about_us/events/symposium_zur_revision_des_epidemiengesetzes/index_eng.html

Multidisciplinary Center for Infectious Diseases (MCID) der Universität Bern

Das MCID ist das jüngste strategische Zentrum der Universität Bern. Es wurde 2021 mit der grosszügigen Unterstützung der Stiftung Vinetum gegründet und ist an der Vetsuisse-Fakultät angesiedelt. Das MCID widmet sich der Erforschung und Minderung von gesundheitlichen, gesellschaftlichen, ethischen und wirtschaftlichen Risiken von Infektionskrankheiten. Die Gründung des MCID war eine unmittelbare Folge der SARS-CoV-2-Pandemie, welche die Bedrohung durch Infektionskrankheiten nicht nur auf die persönliche Gesundheit und die Gesundheitsversorgung aufzeigte, sondern auf alle Bereiche des modernen Lebens, unabhängig von individuellen Umständen. Forschung ist notwendig, um Lehren aus der Vergangenheit und aus der aktuellen Pandemie zu ziehen und um künftige Bereitschaftskonzepte für den Ausbruch von Infektionskrankheiten und Pandemien zu untersuchen, zu entwickeln und zu validieren. Das MCID besteht aus 70 Mitgliedern der Universität Bern, des Inselspitals Bern und assoziierten Instituten. Es wird von Prof. Dr. Volker Thiel und Prof. Dr. Carmen Faso geleitet.

Mehr Informationen: https://www.mcid.unibe.ch/index_eng.html

 

MCID Ethics and Policy Lab

Politische Lösungen beinhalten Kompromisse zwischen Werten und können zu ethischen Dilemmata führen, die für eine effektive Interaktion zwischen Wissenschaft und Politik untersucht werden müssen. Das Ethics and Policy Lab (EPL) hat zwei Hauptziele: i) Analyse der ethischen Dimensionen der Forschung und der politischen Reaktionen auf Infektionskrankheiten und Entwicklung konstruktiver Lösungen für den Umgang mit den damit verbundenen ethischen Konflikten. ii) Forschungsergebnisse in die öffentliche Politik einfliessen zu lassen und evidenzbasierte politische Entscheidungen zu fördern. Das EPL arbeitet mit Forschenden der Universität Bern und mit politischen Entscheidungsträgern zusammenarbeiten, um diese Ziele zu erreichen.
Mehr Informationen: https://www.mcid.unibe.ch/research/epl/index_eng.html

 

11.01.2024