Simonetta Sommaruga doziert an der Universität Bern
Alt-Bundesrätin Simonetta Sommaruga wird im Frühlingssemester 2025 an der Universität Bern lehren. Die ehemalige SP-Bundesrätin leitet zusammen mit Professor Adrian Vatter das Seminar «Regieren in Theorie und Praxis» an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. In diesem Rahmen teilt Simonetta Sommaruga von Februar bis Ende Mai 2025 wöchentlich ihr Wissen mit den Studierenden. Die Lehrveranstaltung verknüpft erstmals Theorie und Praxis des Schweizer Regierens.
Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Bern hat für das kommende Semester Alt-Bundesrätin Simonetta Sommaruga einen Lehrauftrag vergeben. «Das geplante MA-Seminar ‹Regieren in Theorie und Praxis› ermöglicht einen einzigartigen Praxistest, dem die Regierungstheorie unterzogen wird – dank den praktischen Einblicken von Frau Sommaruga mit ihren langjährigen Erfahrungen als Bundesrätin, zweifache Bundespräsidentin und nationale Parlamentarierin», sagt Adrian Vatter, Professor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern. Der Austausch im Seminar diene der gewinnbringenden, einzigartigen Verknüpfung von Theorie und Praxis, was zum politikwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn insgesamt beitragen solle.
«Jede Theorie muss in der Schweiz den Praxis-Test bestehen»
Simonetta Sommaruga teilt im Seminar Fallbeispiele aus ihrem Alltag als Bundesrätin und langjährige National- und Ständerätin. Gestützt auf ihren reichen Erfahrungsschatz berichtet sie aus der Energie-, Umwelt-, Gleichstellungs-, Asyl- oder Europapolitik und von ihrer langjährigen Regierungstätigkeit auf Stufe Gemeinde und Bund. «Ich freue mich, den Studierenden einen Einblick zu geben in die konkrete Arbeit in einem politischen System, das von Konkordanz, Föderalismus und direkter Demokratie geprägt ist. Jede Theorie muss in der Schweiz den Praxis-Test bestehen. Und ich bin natürlich gespannt auf die Sichtweise der jungen Menschen auf die politischen Herausforderungen von heute», so Simonetta Sommaruga.
Der grosse Standortvorteil der Hauptstadtuniversität
Die Universität Bern als «Haupstadtuniversität» ist bestens vernetzt und lehrt auf hohem Niveau. Das Seminar unterstreicht dabei den Schwerpunkt der Innenpolitik am Berner Institut für Politikwissenschaft, das als einziges Universitätsinstitut einen Master in «Schweizer Politik im Vergleich» anbietet. «Das Seminar mit Frau Bundesrätin Sommaruga ist ein schönes Beispiel für den Standortvorteil der Uni Bern als Hauptstadtuniversität: Die Uni Bern ist ein attraktiver Studienort und ermöglicht einen direkten und exklusiven Kontakt mit einem höchstrangigen ehemaligen Regierungsmitglied im Wochenrhythmus», sagt Adrian Vatter. Ob es sich bei dieser Veranstaltung um ein einmaliges Experiment handelt oder eine Fortsetzung findet, ist im Moment noch offen.
Zur Person / Simonetta SommarugaPolitische LaufbahnSimonetta Sommaruga war von 2010 bis 2022 Bundesrätin und stand dem Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK und dem Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements EJPD vor. In den Jahren 2020 und 2015 war sie Bundespräsidentin und führte in dieser Funktion den Bundesrat durch die europäische Flüchtlingskrise (2015) und durch die COVID-Pandemie (2020). Sie war sieben Jahre Ständerätin des Kantons Bern und Mitglied verschiedener Kommissionen. Simonetta Sommaruga startete ihre politische Karriere 1998 als Gemeinderätin der Gemeinde Köniz und wurde ein Jahr später in den Nationalrat gewählt. Die ehemalige SP-Politikerin und ausgebildete Klavierlehrerin ist heute Präsidentin der Equal-Salary Foundation und Expertin und Mitglied der Leadership Excellence in Politics Initiative (LEiP). Verbindungen zur Universität Bern hat Simonetta Sommaruga bereits: Sie war 2016 zu Gast in der Vorlesung «Politisches System der Schweiz» und hat 2001 mit dem heute emeritierten Prof. Dr. Wolf Linder (IPW) das «Gurten Manifest» verfasst, das neue Wege der Sozialpolitik forderte und in der SP Schweiz breit diskutiert wurde. |
Zum Institut für Politikwissenschaft (IPW) der Universität BernDas IPW ist eines der führenden politikwissenschaftlichen Institute der Schweiz und gehört gemäss CHE Excellence Einstufung zur Spitzengruppe in Europa. Es beheimatet ausgezeichnete Grundlagenforschung und praxisrelevante Auftragsforschung. Deren Kernbotschaften sind Bestandteile der angebotenen Studiengänge Bachelor «Sozialwissenschaften» sowie Master «Politikwissenschaft» und Master «Schweizer Politik und Vergleichende Politik». Schwerpunkte in der Lehre und Forschung sind schweizerische Politik, vergleichende Politik, europäische Politik, Policy Analyse, Klima-, Energie- und Umweltpolitik sowie die Einstellungs- und Verhaltensforschung im Rahmen der politischen Soziologie. Zudem offeriert das IPW Dienstleistungen für die Öffentlichkeit wie etwa das Année Politique Suisse. Mehr Informationen |
15.11.2024