Bestseller-Autorin Safiya U. Noble zu Gast in Bern

Im Rahmen der «Emilie Jäger Lecture» verleiht die Gleichstellungskommission der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern jährlich den «Emilie Jäger Preis» an Personen, die sich für Massnahmen und Vorgehensweisen zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung, Inklusion und Gerechtigkeit in der Wissenschaft und im Hochschulwesen eingesetzt und dazu beigetragen haben. Die «Emilie Jäger Lecture» – die nach der ersten Professorin an der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät benannt ist – dient als Plattform, um Fragen der Gleichstellung und Diversität im universitären Kontext zu diskutieren.

Vortrag über den Schnittpunkt von Technologie, Macht und Gesellschaft

In diesem Jahr wird Professorin Safiya U. Noble für ihre Arbeit ausgezeichnet, in der sie aufzeigt, wie digitale Technologien nicht unparteiisch bleiben und ihre Narrative von Werten geprägt und durchdrungen sind. Safiya U. Noble hält den David O. Sears Presidential Endowed Chair für Sozialwissenschaften inne und ist Professorin für Gender Studies an der University of California in Los Angeles (UCLA). Als Direktorin des UCLA Center on Race & Digital Justice ist Safiya U. Noble eine führende Stimme in der Forschung, wie Suchmaschinen heimtückische diskriminierende Algorithmen enthalten.

«Dies ist ein unglaublich wichtiges Thema, denn Millionen von Menschen auf der ganzen Welt nutzen diese digitalen Werkzeuge täglich, um sich zu informieren im Glauben, dass die so erworbenen Informationen unvoreingenommen und unparteiisch sind», sagt Ole Seehausen, Gastgeber der Veranstaltung und Professor für Ökologie und Evolution an der Universität Bern. Im Rahmen der «Emilie Jäger Lecture» wird Safiya U. Noble über ihr Bestseller-Buch «Algorithms of Oppression: How Search Engines Reinforce Racism» sprechen. Darin befasst sie sich mit Themen wie der Marginalisierung und Falschdarstellung in kommerziellen Informationsplattformen und zeigt beispielsweise an der Google-Suche auf, wie KI- und Machine-Learning-Projekte Bürger-, Menschen- und Kollektivrechte verletzen.

«Mit der Veranstaltung will die Gleichstellungskommission der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät auf die Tatsache aufmerksam machen, dass KI nicht unschuldig ist, sondern auf Rassismus, Sexismus, Behindertenfeindlichkeit und anderen Formen der Diskriminierung aufbaut und diese reproduziert», sagt Carolin Schurr, Vorsitzende der Kommission der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät und Professorin für Sozial- und Kulturgeographie an der Universität Bern.

Preisverleihung und Vortrag

Wir bitten Medienschaffende, sich bis zum 27. September 2024 auf der Website der Veranstaltung anzumelden.