Thomas Feurer wird Vorsitzender der Geschäftsführung des Röntgenlasers European XFEL

Der European XFEL Council hat Thomas Feurer, Leiter des Instituts für Angewandte Physik an der Universität Bern, zum Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt. Feurer wird sein Amt am 1. Januar 2024 antreten. Der internationale Röntgenlaser European XFEL wurde 2017 in Schenefeld bei Hamburg in Betrieb genommen. Er erzeugt extrem intensive Röntgenlaserblitze und ermöglicht damit Spitzenforschung auf unterschiedlichen Gebieten.

Thomas Feurer übernimmt ab dem 1. Januar 2024 für eine Amtszeit von zunächst fünf Jahren den Vorsitz der Geschäftsführung von European XFEL. Er folgt auf den Dänen Professor Robert Feidenhans’l, der die Organisation seit 2017 erfolgreich führt und 2024 in den Ruhestand geht. Feurer wurde 2004 zum Professor für Physik an der Universität Bern ernannt und leitet dort das Institut für Angewandte Physik. Thomas Feurer bleibt weiterhin Professor an der Universität Bern.

Die Schweiz ist – zusammen mit elf anderen Staaten – Gründungsmitglied des European XFEL. Am Paul Scherrer Institut in Villigen (AG) hat die Schweiz einen eigenen Röntgenlaser (SwissFEL), der den European XFEL ergänzt. Durch den parallelen Bau dieser Infrastrukturen konnten Synergien genutzt und Wissen ausgetauscht werden. 

Die Nomination von Thomas Feurer stärkt die bereits engen Beziehungen zwischen der Forschungsgemeinschaft in der Schweiz und dem European XFEL sowie dessen Partnerstaaten. Sie ist auch Zeichen für das partnerschaftliche Engagement der Schweiz innerhalb des Europäischen Forschungsraums. Der gemeinsame Bau und Betrieb von Forschungsinfrastrukturen durch die europäischen Staaten bildet eine wesentliche Grundlage für die langfristige Zusammenarbeit, Integration und Vernetzung von Forschenden über Ländergrenzen hinweg. 

Der European XFEL

European XFEL ist der grösste Röntgenlaser der Welt. Die Anlage erzeugt in unterirdischen Tunneln extrem kurze Lichtimpulse, die es ermöglichen, atomare Details von Viren zu erkennen, chemische Reaktionen zu filmen und Vorgänge wie im Inneren von Planeten zu untersuchen. Die potenziellen Anwendungen dieser Forschungen liegen in den unterschiedlichsten Gebieten wie Medizin, Datenspeicherung oder Energieerzeugung und -speicherung. Forschende aus der ganzen Welt können den European XFEL für ihre Experimente und Messungen nutzen. European XFEL beschäftigt mehr als 500 Mitarbeitende. Die Schweiz beteiligt sich mit einem Anteil von 1,5% (knapp zwei Millionen Franken pro Jahr) an den Betriebskosten.

Quelle: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI

14.06.2023