Wie die Schwangerschaft die Gesundheit langfristig prägt
Das Hans Sigrist Symposium, das am 13. September 2022 stattfinden wird, befasst sich mit dem Thema der Mutter-Fötus-Kommunikation während der Schwangerschaft. Die Veranstaltung bringt Experten und Expertinnen auf diesem Gebiet aus der ganzen Welt zusammen und bietet der Stiftung die Gelegenheit, die Hans Sigrist Preisträgerin 2020, Prof. Amanda Sferruzzi-Perri von der Universität Cambridge, zu ehren.
Amanda Sferruzzi-Perri hat im Forschungsbereich der Mutter-Fötus-Kommunikation bahnbrechende Arbeit geleistet. 2020 wurde sie dafür mit dem Hans Sigrist Preis geehrt, der jeweils am Dies academicus der Universität Bern verliehen wird. «Die Hans Sigrist Preisträgerinnen und Preisträger erhalten 100'000 CHF zur Förderung ihrer Forschung und werden eingeladen, den Preis an der Universität Bern entgegenzunehmen und am jährlichen Hans Sigrist Symposium zu sprechen», so Prof. Dr. Norbert Trautmann, Präsident der Hans-Sigrist-Stiftung. «Es freut mich, dass wir nach der pandemiebedingten Verschiebung des Symposiums von 2020 Prof. Dr. Sferruzzi-Perri nun in Bern begrüssen dürfen.»
Die 42-jährige Wissenschaftlerin Sferruzzi-Perri widmet sich der Entschlüsselung der epigenetischen und genetischen Regulierung der Plazenta und der In-Utero-Programmierung von Krankheiten, also den fötalen Ursprüngen von Gesundheit und Krankheiten bei Menschen im Erwachsenenalter. Ihre innovative und herausragende Arbeit hat zu weiteren wissenschaftlichen Studien über die Plazenta und zur Entwicklung gezielter Strategien zur Vermeidung von Schwangerschaftskomplikationen geführt. Der Vortrag, den Amanda Sferruzzi-Perri am Hans Sigrist Symposium halten wird, trägt den Titel The role of the placenta in materno-fetal nutrient allocation; vital for pregnancy and life-long health.
Anerkennung für gesellschaftlich relevante Forschung
«Amanda Sferruzzi-Perris Arbeit trägt letztendlich zur Verbesserung der lebenslangen Gesundheit von Müttern und ihrem Nachwuchs bei», sagt Prof. Christiane Albrecht vom Institut für Biochemie und Molekulare Medizin, die die Bewerbungskommission für den Hans Sigrist Preis 2020 leitete. Albrecht ist auch Mitglied des Nationalen Forschungsschwerpunkts NFS TransCure. «Es ist erstaunlich zu sehen, welchen Einfluss diese Prozesse, die so früh in der Schwangerschaft stattfinden, auf das spätere Leben der Mutter und ihrer Nachkommen haben», sagt Albrecht.
So erhöhen beispielsweise Probleme bei der Bildung oder Funktionalität der Plazenta das Risiko von Fehlgeburten oder Entwicklungsstörungen beim Kind. Darüber hinaus führen Komplikationen während der Schwangerschaft zu gesundheitlichen Problemen beim Kind und bei der Mutter, was auch das Gesundheitssystem belastet. «Die Arbeit der Forschenden in diesem Bereich hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit und auf die Gesellschaft als Ganzes – deshalb ist es wichtig, dass diese Forschung durch den Hans Sigrist Preis 2020 Anerkennung und mehr Sichtbarkeit erhält», erklärt Albrecht.
Medienschaffende sind herzlich zum Hans Sigrist Symposium eingeladen:
Datum: Dienstag, September 13, 2022, 14:00 Uhr – 18:15 Uhr
Ort: UniS, Schanzeneckstrasse 1, Raum S 003, 3012 Bern
Programm: Das Programm finden Sie im Anhang oder auf www.sigrist.unibe.ch/symposium
Freier Eintritt; die Konferenz wird in englischer Sprache abgehalten.
Referentinnen und Referenten:
Prof. Dr. Amanda Sferruzzi-Perri, University of Cambridge, England
Prof. Dr. Christiane Albrecht, Institut für Biochemie und Molekulare Medizin, Universität Bern
Prof. Dr. Claudia Buss, Charité Universität Berlin
Prof. Dr. Deborah M. Sloboda, McMaster University, Canada
Dr. Mariana Schröder, Institut für Biochemie und Molekulare Medizin, Universität Bern
Prof. Dr. Norbert Trautmann, Hans-Sigrist-Stiftung, Universität Bern
Prof. Dr. Susanne Ulbrich, ETH Zurich
Prof. Dr. Mark Vickers, University of Auckland, New Zealand
Bitte melden Sie sich bis zum 13. September an unter medien@unibe.ch / Tel. +41 31 631 41 42. Interviewanfragen können an dieselbe Adresse geschickt werden.
Artikel aus dem Online-Magazin «uniaktuell» der Universität Bern zu Dr. Amanda Sferruzzi-Perri vom 8.12.2020: Wie die Schwangerschaft die Gesundheit langfristig prägtAmanda Sferruzzi-Perri untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Mutter und Fötus während der Schwangerschaft und zeigt auf, wie diese noch lange nach der Geburt die Gesundheit von Mutter und Kind beeinflussen. Für ihre bahnbrechende Forschung zur Plazenta erhielt sie den mit 100'000 Franken dotierten Hans Sigrist Preis an der Universität Bern. |
Über Amanda Sferruzzi-PerriGeboren 1980 in Melbourne, Australien 2001 Bachelor of Science, University of Adelaide, Australia 2007 PhD, Department of Obstetrics and Gynaecology, Adelaide 2008-2010 Overseas Biomedical CJ Martin Research Fellow, University of Cambridge, UK 2011-2014 Next Generation Fellow, Centre for Trophoblast Research, Cambridge, UK 2015-2019 Royal Society Dorothy Hodgkin Research Fellow, Department of Physiology, Development and Neuroscience, Cambridge, UK Seit 2019 Honorary Associate Professor of Maternal and Fetal Medicine, Women's Health Institute, University College of London, UK Seit 2019 University Lecturer in Reproductive Physiology, Department of Physiology, Development and Neuroscience, University of Cambridge, UK Seit 2022, University Professor in Fetal and Placental Physiology |
Hans Sigrist PreisDer Stiftungsrat der Hans-Sigrist-Stiftung entscheidet jedes Jahr über das Thema des Preises aus einer Auswahl von Vorschlägen der Fakultäten der Universität Bern, aus denen das Preiskomitee sodann weltweit Kandidatinnen und Kandidaten nominiert. Das Preiskomitee 2020 wurde von Prof. Dr. Christiane Albrecht vom Institut für Biochemie und Molekulare Medizin geleitet. Der Stiftungsrat der Hans-Sigrist-Stiftung entscheidet endgültig über die Preisvergabe. Die Preisträgerinnen und Preisträger können das Preisgeld (100'000 CHF) für die weitere Finanzierung ihrer Forschung verwenden. |
09.09.2022