Universität Bern tritt europäischer Universitätsallianz ENLIGHT bei
Seit 2022 können sich erstmals auch Schweizer Universitäten als «assoziierte Partner» an Europäischen Universitätsallianzen beteiligen. Die Universität Bern ist seit 1. Dezember 2022 Mitglied von ENLIGHT, einer Allianz von forschungsintensiven Volluniversitäten.
Schweizer Universitäten kämpfen um ihren Anschluss an europäische Netzwerke. Sie tun dies unter erschwerten Bedingungen seit die Schweiz aus dem Forschungsprogramm Horizon Europe und Erasmus+, dem Mobilitätsprogramm für Studierende, ausgeschlossen wurde. Eine neue Möglichkeit für Schweizer Universitäten ist nun die Beteiligung als «assoziierte Partner» an Europäischen Universitätsallianzen (siehe Infobox unten). Eine solche europäische Hochschulallianz ist ENLIGHT, die aus den forschungsintensiven Volluniversitäten Gent (Belgien), Göttingen (Deutschland), Tartu (Estland), Bordeaux (Frankreich), Galway (Irland), Groningen (Niederlanden), Uppsala (Schweden), Bratislava (Slowakei) und des Baskenlandes (Spanien) besteht. Die Universität Bern ist am 1. Dezember 2022 vom ENLIGHT-Vorstand als assoziiertes Mitglied gewählt worden.
ENLIGHT strebt ein gemeinsames Schaffen von Wissen und eine reibungslose Mobilität zwischen den teilnehmenden Universitäten an. Diese implementieren vielfältige Austauschmöglichkeiten und fördern transdisziplinäres Lernen, um die Studierenden für die Herausforderungen einer vernetzten Welt zu wappnen. «Auch wenn für unsere Forschenden nach wie vor eine Assoziierung der Schweiz an Horizon Europe dringend notwendig bleibt, um im wichtigsten Forschungsnetzwerk der Welt dabei zu sein, ist der Beitritt zu ENLIGHT ein wichtiger Schritt für uns, um in Europa vernetzt zu bleiben und Austausch sowie Kooperation zu fördern», sagt Christian Leumann, Rektor der Universität Bern.
Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Mobilität
ENLIGHT-Universitäten kooperieren vertieft in Themengebieten, in denen die Universität Bern einen aktiven Beitrag leisten kann, wie etwa Gesundheit, Klimawandel, Digitalisierung oder erneuerbare Energien. Die Mitgliedsuniversitäten erarbeiten gemeinsam optimale Rahmenbedingungen für die Forschung und kooperieren in den Bereichen Lernen und Lehren.
«Die ENLIGHT-Mitgliedschaft ist für die Universität Bern eine Chance, weiterhin ein aktiver Teil der sich schnell verändernden Hochschullandschaft in Europa zu bleiben», betont Virginia Richter, Vizerektorin für Entwicklung der Universität Bern.
«Die Universität Bern ist als forschungsstarke Volluniversität ein ideales zusätzliches Mitglied für ENLIGHT, das ganz unserer Vision entspricht, die Hürden des universitätsübergreifenden Lernens und Forschens abzubauen. So möchten wir Studierende befähigen, die gesellschaftlichen Herausforderungen von heute und morgen anzugehen», sagt Guido Van Huylenbroeck, Direktor für Internationalisierung der Universität Gent und Projektkoordinator ENLIGHT Erasmus+.
Mit der Universität Bern sind sechs ENLIGHT-Universitäten auch Mitglieder bei The Guild of European Research-Intensive Universities, einer Vereinigung von 21 renommierten forschungsintensiven Universitäten Europas in 16 Ländern. Während die Allianzen auf ein gemeinsames Campusgeschehen hinarbeiten, vertritt The Guild die Stimme ihrer Mitgliedsinstitutionen, Forschenden und Studierenden auf der europäischen politischen Bühne. «Dass wir nun auch ENLIGHT beitreten, ist eine sinnvolle Ergänzung zu unserer Mitgliedschaft bei The Guild und stärkt unsere Präsenz in Europa», sagt Virginia Richter.
Universität BernDie Universität Bern ist eine öffentliche Institution mit Sitz in der schweizerischen Bundeshauptstadt, die grosses Gewicht auf Exzellenz in Forschung und Lehre legt. Die rund 19'500 Studierenden profitieren von einem umfassenden Angebot auf Bachelor-, Master- und Doktoratsstufe sowie in der Weiterbildung. Die Universität Bern ist führend beteiligt an internationalen Forschungsplattformen, an nationalen Forschungsschwerpunkten sowie an trans- und interdisziplinären Programmen. Sie bietet ihren Studierenden und Dozierenden an acht Fakultäten hochmoderne Einrichtungen. Das aktuelle jährliche Budget beträgt CHF 939 Millionen, wovon CHF 367 Millionen aus kompetitiv erworbenen Drittmitteln für die Forschungsförderung stammen. Webseite: http://www.unibe.ch/index_ger.html |
ENLIGHTENLIGHT ist eine europäische Hochschulallianz aus zehn forschungsintensiven Volluniversitäten, mit rund 325'000 Studierenden, 65'000 Mitarbeitenden und über einer Million Alumni. Die Allianz besteht aus den Universitäten Gent (Belgien), Göttingen (Deutschland), Tartu (Estland), Bordeaux (Frankreich), Galway (Irland), Groningen (Niederlanden), Uppsala (Schweden), Bratislava (Slowakei), Baskenland (Spanien) und jetzt auch der Universität Bern (Schweiz) als assoziiertes Mitglied. Gemeinsam entwickeln sie flexible internationale Formen des Austauschs in Forschung sowie Lehre und streben langfristig gemeinsame Curricula und Abschlüsse an. ENLIGHT widmet gesellschaftlichen Herausforderungen in folgenden Themengebieten besondere Aufmerksamkeit: Gesundheit und Wohlbefinden, digitale Revolution und der Einfluss der Digitalisierung, Klimawandel, Energie und Zirkularwirtschaft sowie gesellschaftliche Gerechtigkeit. Das Akronym ENLIGHT wurde abgeleitet von European university Network to promote equitable quality of Life, sustaInability and Global engagement through Higher education Transformation. Website von ENLIGHT: https://enlight-eu.org/ |
Europäische UniversitätsallianzenDie europäischen Universitätsallianzen sind ein wichtiger Teil der europäischen Hochschulstrategie und von Erasmus+ (2021-2027). Die Allianzen werden von der Europäischen Kommission als die «Universitäten der Zukunft» angesehen. Die Europäische Union fördert 44 Europäische Universitätsallianzen, die 340 Universitäten in 31 Ländern umfassen. Neben Universitäten umfassen sie auch 1’300 Partnerorganisation, wie z. B. Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen, Regional- und Stadtregierungen. Seit 2022 können sich erstmals auch Schweizer Universitäten als «assoziierte Partner» an Europäischen Universitätsallianzen beteiligen. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) fördert die Teilnahme von Schweizer Universitäten an Erasmus+ über Movetia, der Schweizer Agentur für Austausch und Mobilität. Ausser der Universität Bern sind auch die Universitäten Basel, Genf, Lausanne und Zürich verschiedenen Allianzen beigetreten. Website von Movetia, der Schweizer Agentur für Austausch und Mobilität |
05.12.2022