Eröffnung des Lehrpfads «Vitaport – Was unser Körper transportiert»
Wie werden Nährstoffe und Moleküle durch den Körper transportiert? Warum ist dieser Transport so wichtig, und welche Krankheiten entstehen, wenn er nicht funktioniert? Dies zeigt der öffentliche Lehr- und Kunstpfad «Vitaport – was unser Körper transportiert» in der Elfenau Bern. Die multidisziplinäre Entdeckungstour ist eine Zusammenarbeit des Nationalen Forschungsschwerpunkts (SNF) TransCure und der Schule für Gestaltung Bern und Biel. «Vitaport» wird den Medien am 12. August 2022 vorgestellt.
Viele Erkrankungen wie Diabetes, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Osteoporose oder psychiatrische Beschwerden stehen in Zusammenhang mit Störungen der Transportproteine. Diese funktionieren als «Türsteher» unserer Zellen und transportieren wichtige Substanzen wie Nährstoffe oder Medikamente durch die Zellmembranen. Die Struktur, Funktion und Rolle dieser Transportproteine bei einer Erkrankung besser zu verstehen, ist von fundamentaler Bedeutung, um neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Hier hat der Nationale Forschungsschwerpunkt (NFS) TransCure, der an der Universität Bern angesiedelt ist, dank einer einzigartigen interdisziplinären Herangehensweise bahnbrechende Entdeckungen ermöglicht. «Der interdisziplinäre Ansatz von TransCure führte zu einer hochproduktiven und stimulierenden Zusammenarbeit im Bereich der Medizin und Biologie», erklärt Prof. Jean-Louis Reymond, Stv. Direktor des NFS TransCure und Vitaport-Projektleiter. Unter anderem entstand daraus ein Spin-off, das eine Therapie für angst- und stressbedingte Erkrankungen entwickelt,
Der NFS TransCure präsentiert nun am Ende seiner Laufzeit (Oktober 2022) ausgewählte Forschungsthemen und deren Relevanz für die Gesundheit in einer einzigarten Weise. Vitaport steht für die lebenswichtige Funktion (Vita / Leben) der Membrantransporter, der «Türsteher» unserer Zellen (Port / Pforte) und ist ein temporärer Lehrpfad der besonderen Art. Er besteht aus Schautafeln, künstlerischen Objekten und interaktiven Elementen.
Wissenschaft und Kunst im Dialog
In Zusammenarbeit mit Lernenden der Bereiche Keramikdesign, Grafikdesign, Polydesign 3D und Interaction Design der Schule für Gestaltung Bern und Biel werden drei Themen (Eisen-Endocannabinoide- und Aminosäuretransport) graphisch und künstlerisch dargestellt. Das Resultat dieser Kooperation ist ein temporärer Lehr- und Kunstpfad in der Berner Parkanlage Elfenau, bestehend aus Schautafeln, die den wissenschaftlichen Inhalt vermitteln, 3D-Objekten aus Keramik, die das Wissen frei interpretieren, und interaktiven Inhalten auf einer Website als weiterführende Information.
«Die Aufgabe, komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse in eine einladende und allgemein verständliche visuelle Sprache zu übersetzen, war eine reizvolle Herausforderung für unsere Lernenden und Studierenden», sagt Stefan Gelzer, Direktor der Schule für Gestaltung Bern und Biel. « Nun freuen wir uns über die Gelegenheit, diese Ergebnisse in einer öffentlichen Präsentation dem Publikum zugänglich machen zu dürfen.»
«Ob nach einem erfrischenden Bad in der Aare oder bei einem Spaziergang im Park: ich hoffe, dass sich alle Interessierten der Ausstellung ungeniert nähern und dabei auf eine spannende Weise Neues über den eigenen Körper und die Gesundheit lernen», sagt Dr. Valentina Rossetti, Vitaport-Projektleiterin.
Vorgestellt wird «Vitaport» an einem Medienanlass am Freitag, 12. August, mit einer Begehung durch den Park. Die Projektverantwortlichen des NFS TransCure, zusammen mit der Schule für Gestaltung Bern und Biel, laden Medienschaffende herzlich ein.
Präsentation Projekt «Vitaport – Was unser Körper transportiert»
Datum: | Freitag, 12. August 2022, von 10:30 – 11:30 Uhr |
Ort: |
Parkanlage Elfenau, Treffpunkt bei der grossen Orangerie, Elfenauweg 92, 3006 Bern |
Vortragssprache ist Deutsch.
Durch den Anlass führen:
- Prof. Dr. Hugues Abriel, Vizerektor Forschung der Universität Bern und Direktor NFS TransCure
- Prof. Dr. Jean-Louis Reymond, stv. Direktor NFS TransCure und Projektleiter Vitaport
- Dr. Valentina Rossetti, NFS TransCure Scientific Officer und Projektleiterin Vitaport
- Stefan Gelzer, Direktor Schule für Gestaltung Bern und Biel
- Juliane Wolski, Leiterin Ausstellungen, Schule für Gestaltung Bern und Biel
Wir bitten um eine Anmeldung bis am 10. August 2022 an medien@unibe.ch. Für Interviewwünsche bitten wir Sie ebenfalls, sich bei medien@unibe.ch zu melden.
Nationaler Forschungsschwerpunkt (NFS) TransCureDer NFS TransCure ist ein interdisziplinäres Forschungsnetzwerk von aktuell 15 Forschungsgruppen, die den Universitäten Bern (Heiminstitution), Zürich, Lausanne, ETHZ und EPFL angeschlossen sind. Der Schwerpunkt dieses Netzwerks liegt auf der Erforschung von Membrantransportern und Ionenkanälen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen sollen neue Medikamente und Therapien für weit verbreitete Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Krebs und neurologische Erkrankungen entwickelt werden. Der NFS TransCure wurde am 1. November 2010 gegründet und wird am 31. Oktober 2022 seine Aktivität abschliessen. Der NFS TransCure ist einer der aktuellen NFS, die vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert werden. Ziel der NFS ist es, Forschungsprojekte in Bereichen von zentraler strategischer Bedeutung zu fördern, die der Schweizer Wirtschaft, Gesellschaft und öffentlichen Gesundheit zugute kommen. Neben dem öffentlichen Lehr- und Kunstpfad «Vitaport» mit Begleitprogramm im Botanischen Garten führt der NFS TransCure zu seinem Abschluss eine Wissenschaftskonferenz durch. Diese findet in Bern vom 17.-19. August statt und fasst die neuesten Ergebnisse zu Membrantransportproteinen zusammen. Der nationale und internationale Austausch soll zudem neue Kooperationen fördern, um die Arbeit auch in Zukunft fortzusetzen. |
Die Schule für Gestaltung Bern und BielDie Schule für Gestaltung Bern und Biel ist das Kompetenzzentrum für gestalterisch- künstlerische, gestalterisch-technische und gestalterisch-handwerkliche Grundbildung im Espace Mittelland. Kreativität, Professionalität, Experimentierfreudigkeit und gesellschaftliches Engagement prägen die Schule. Jährlich besuchen rund 3500 Personen die Schule für Gestaltung Bern und Biel. Sie lernen einen Beruf, den sie mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abschliessen, bereiten sich mit einem gestalterischen Propädeutikum auf ein Studium an einer Fachhochschule vor, bilden sich in der Höheren Berufsbildung weiter oder entwickeln und erproben ihre Kreativität im öffentlichen Kursangebot. |
05.08.2022