Thomas Zurbuchen erhält den Greinacher-Preis 2018
Am 19. Dezember verleiht die Heinrich-Greinacher-Stiftung an der Universität Bern die Greinacher-Preise 2018. Thomas Zurbuchen, Wissenschaftsdirektor der NASA, wird mit dem Hauptpreis ausgezeichnet für seine Errungenschaften auf dem Gebiet der Weltraumforschung. Zurbuchen wird den Preis persönlich in Empfang nehmen und in einem Vortrag unter anderem über aktuelle Missionen der NASA und die Bedeutung von Innovationen in der Wissenschaft sprechen.
Von 1924 bis 1952 war Heinrich Greinacher (1880 – 1979) ordentlicher Professor für Physik und Direktor des Physikalischen Instituts der Universität Bern (vormals «Physikalisches Cabinett»). Mit geringen Forschungsmitteln hat Heinrich Greinacher physikalische Experimente entwickelt, welche in der ganzen Welt bekannt geworden und angewendet worden sind. Ein von ihm entwickeltes Instrument ist die so genannte Greinacher-Schaltung, welche elektrische Spannungen vervielfacht. Noch heute wird die Greinacher-Schaltung in der Weltraumforschung angewendet. Die Stiftung, die aus Greinachers Nachlass gegründet wurde, vergibt alle zwei Jahre die Greinacher-Preise und fördert aufstrebende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Hoher Besuch des NASA-Wissenschaftsdirektors
Der Berner Thomas Zurbuchen, seit Oktober 2016 Wissenschaftsdirektor der NASA, hat an der Universität Bern studiert und 1996 seinen Doktortitel in experimenteller Astrophysik erhalten. Rudolf von Steiger, Präsident der Heinrich-Greinacher-Stiftung, sagt: «Thomas Zurbuchen hat als Wissenschaftler nicht nur selbst Instrumente designt und gebaut für die Weltraumforschung, er hat auch in theoretischer Hinsicht Grosses geleistet auf dem Gebiet.» Von Steiger freut sich, dass Thomas Zurbuchen persönlich nach Bern kommt, um den Preis in Empfang zu nehmen. Zurbuchen sei ein wichtiger Botschafter für die Weltraumforschung und habe auch immer ein offenes Ohr für Nachwuchsforscherinnen und -forscher.
Neben Thomas Zurbuchen werden zwei Doktoranden der Universität Bern ausgezeichnet. Michael Hostettler vom Laboratory for High Energy Physics (LHEP) erhält einen Preis für seine herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Teilchenphysik, insbesondere für seine Arbeit für den Large Hadron Collider LHC am CERN. Ein weiterer Nachwuchspreis geht an Shang-Min Tsai, Doktorand am Center for Space and Habitability (CSH) für seine Leistungen auf dem Gebiet der Exoplanetenforschung.
Die Heinrich-Greinacher-StiftungDie Heinrich-Greinacher-Stiftung wurde 1988 aus dem Nachlass von Heinrich Greinacher gegründet. Sie hat ihren Sitz am Physikalischen Institut der Universität Bern. Der Stiftungsrat setzt sich aus vier Professorinnen und Professoren des Physikalischen Institutes zusammen. Mehr Informationen: www.phinst.unibe.ch/forschung/greinacher_stiftung/index_ger.html |
Einladung zur Verleihung der Greinacher-Preise 2018
Datum/Zeit: Mittwoch, 19. Dezember 2018, 16:15 Uhr
Ort: Hörsaal 099, Exakte Wissenschaften, Sidlerstrasse 5, 3012 Bern
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Programm:
1) Nachwuchspreis: Michael Hostettler (Laboratory for High Energy Physics, Prof. A. Ereditato)
Titel der Dissertation: LHC Luminosity Performance
Laudatio: For his outstanding work on particle accelerator physics carried out for the Large Hadron Collider at CERN, for which he developed a novel method for the measurement of the machine emittance and succeeded to substantially increase the machine luminosity.
2) Nachwuchspreis: Shang-Min Tsai (Center for Space and Habitability, Prof. K. Heng)
Titel der Dissertation: Chemical Kinetics on Exoplanet Atmospheres
Laudatio: For novel contributions to our theoretical understanding of atmospheric chemistry in exoplanets and the advancement of scientific transparency via the development of the first open-source chemical kinetics computer code for the exoplanetary atmospheres community.
3) Hauptpreis: Thomas H. Zurbuchen (NASA, Washington, D.C.)
Laudatio: In recognition of his work in the field of space science in the broadest sense stretching from his role as an innovative instrument designer and builder to data analysis and interpretation of solar wind plasma from many space missions, from studying Mercury’s magnetosphere in detail to theoretical work in space plasma research, and all the way to becoming one of the most supreme advocates of space science in his role as NASA Associate Administrator for Science Missions.
Kolloquium des Preisträgers
Titel: The Transformative Journey
Abstract: In 1913, when Heinrich Greinacher invented the Greinacher circuit to provide the voltage necessary for his ionometer, he surely perceived it solely as a focused solution to a problem encountered in experimental physics. But it was much more. Sixty years into the space age, the Greinacher circuit remains at the heart of spacecraft and space instruments alike, in part, enabling capabilities far beyond the realm of imagination by the inventor. This is demonstrated by some recent science examples that are part of the 105 missions that currently comprise NASA’s science program, such as the innovative Parker Solar Probe. These examples and my personal experiences will be used to discuss the important interplay of seemingly small steps and big leaps that together lead to transformative knowledge and innovations, the benefit of breakthrough science.
Anschliessend Apéro mit den Preisträgern in der Wandelhalle.
10.12.2018